Reitstunde ????

Ja, unbedingt!

Ich habe keine grossen Ansprüche  an der Reiterei, eine Teilnahme an Olympia oder bei grossen Veranstaltungen wie zum Beispiel in Aachen interessieren mich nicht. Ganz im Gegenteil! Bin völlig zufrieden mit einem schönen Ausritt ins Gelände oder wenn ich bei denn Reitstunden nur ein kleines Erfolgserlebnis habe.

Immer noch graut es mir vor einem schnellen Galopp. Jedoch kann ich mit Stolz sagen, das Pferd versteht mich langsam, denn im Trab fühle ich mich immer sicherer. Auch wenn mir leicht Traben schwerer fällt,  als Aussitzen. Leichttraben ist eine Auf und Ab-Bewegung, das bedeutet das der Reiter sich setzt, wenn der innere Hinterfuss des Pferdes den Boden berührt. Beides ist anstrengend, jedoch finde ich Leichttraben extrem Kräfteraubend.

Ich habe lange gebraucht, um zu erkennen ob ich auf dem richtigen oder auf dem falschen Fuss leicht trabe. Aber das werde ich auch noch schaffen – Übung macht den Meister.

Leider habe ich noch immer Probleme mit der rechten Seite, da ich „angeblich“ schief auf dem Sattel sitze. Ich bin der Meinung ich sitze gerade, aber wenn der Reitlehrer meint!!!

Auf die heutige Reitstunde habe ich mich richtig gefreut. Aber mein Reitlehrer ist ein kleiner Sadist, was ich nie vermutet hätte. Regelrecht bösartig meinte er, ich sollte die Steigbügel überschlagen und meinte “ Heute wollen wir mal ohne Steigbügel reiten“. Nein, das geht ja gar nicht, möchte er das ich runterfalle und mir die Knochen breche? Ganz entspannt und freundlich erklärte er mir, das Reiten ohne Steigbügel eine gute Übung für das Gleichgewicht ist und den Sitz im Sattel unheimlich verbessert. Aber wohin mit den Füssen? Im Schritt stelle ich fest, dass man tatsächlich tiefer im Sattel sitz, aber der Gang von Una wird immer langsamer, da ich vor Aufregung das treiben vergessen habe. Nach einer Weile klappt es ganz gut, aber nun kommt das was ich befürchtet habe – an der langen Seite bitte antraben. Oh, je – das Ende meiner Reiterei!!! Ich falle bestimmt gleich runter. Oberkörper aufrichten, Kreuz anspannen, beide Unterschenkel gleichmäßig an den Pferdebauch, gerade sitzen. Huch schon trabt Una an, so einfach ging es noch nie, aber leider auch viel zu schnell. Vor Schreck pariere ich gleich wieder zum Schritt. Nochmal wiederholen  meint der Reitlehrer. Es funktioniert, aber besonders wohl fühle ich mich nicht ohne Steigbügel. Die Kräfte verlassen mich viel, viel schneller, es ist unheimlich anstrengend. Die Oberschenkel schmerzen und zur Belohnung darf ich, nach ein paar Runden, die Steigbügel wieder verwenden.

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Mein Reitlehrer verabschiedet sich für heute und ich werde Una in der Halle noch etwas abreiten und ein wenig die Übungen die wir am Boden geübt haben, im Sattel versuchen. Das heisst Una – Rückwärts richten, was sie für ein Leckerli gerne und oft macht.

wo-bleibt-das-leckerli-una.jpgÜbrigens für ein Leckerei macht Una fast alles, sogar den Ansatz vom spanischen Schritt. Manchmal klappt es auch, oft ist es aber auch nur eine Gestampfe und sieht vermutlich sehr lustig aus.  Meine Tochter amüsiert sich köstlich bei unseren Übungen, meint aber, dass ich mich heute wacker geschlagen hätte. Sicher, heute habe ich eine Menge gelernt, jedoch spüre ich, dass meine Muskeln schmerzen und hoffe, dass ich morgen noch aufrecht gehen kann.