Sonntagsfrühstück 8. April

Einen wunderschönen guten Morgen!

Wurdet ihr heute auch von der Sonne geweckt? Kaum zu glauben, aber der Frühling zeigt sich an diesem Wochenende von seiner schönsten Seite. Ein wahres Geschenk nach den kalten, stürmischen und nassen Wochen. Und wahrlich ein Grund mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Bett zu hüpfen. Mein Schlafzimmer liegt an der Ostseite und so wurde ich heute wirklich von der Sonne geweckt, einhergehend mit lautem Vogelgesang. Man kann sagen was man will, für mich ist und bleibt der Frühling die schönste Jahreszeit.

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Ich muss auch sagen, dass die letzte Woche für mich ziemlich hart war. Der Schmerz um den Verlust meiner Mutter sitzt tief und gerade wenn man so lange so eng zusammen gelebt hat, ist es fast unbegreiflich wenn ein Mensch einfach nicht mehr da ist. Jeden Tag um die Mittagszeit erwische ich mich bei dem Gedanken „jetzt besuche ich dann Mama“ und muss schlucken. Ich bin die letzten zwei Jahren jeden Tag um die Mittagszeit zu ihr ins Pflegeheim gefahren. Ein bisschen quatschen, einen Spaziergang machen, Kaffee trinken… Gewohnheiten sind schwer abzulegen aber das wird die Zeit sicher regeln, die Lücke die sie hinterlassen hat wird sicher für immer bleiben. Die Beerdigung findet erst in der kommenden Woche statt, nochmal ein Schritt um Abschied zu nehmen.

Obwohl mich seit Mitte der Woche eine ganz fiese Erkältung quält, konnte und wollte ich mich die letzen beiden Tage nicht stillhalten. All die Arbeit die vor mir liegt soll nicht länger aufgeschoben werden und eine bessere Ablenkung als Gartenarbeit gibt es für mich nicht. Als erstes habe ich mich um meine Terrasse gekümmert. Die Buchsbäumchen aus ihren Wintermäntelchen befreit und die Pflanzen die ich überwintert habe, vom Keller auf die Terrasse gebracht und umgetopft.  Übertöpfe gereinigt, Hortensien und Rosen geschnitten, die Terrasse gekehrt.

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Mit triefender Nase und Niesanfällen war das eine ganz schöne Herausforderung. Aber bei dem Wetter drinnen sitzen und mich selbst bemitleiden? Ne, das war keine Alternative. Aber raten würde ich es niemandem mir nachzueifern. Die Terrasse und den Hauseingang mit dem Hochdruckreiniger zu bearbeiten, verschiebe ich auf einem anderen Zeitpunkt. Am Samstag Mittag brachte mich die Sonne richtig zum Schwitzen, so dass ich mich auch geschlagen geben musste und darauf hin ein schattiges Plätzchen und ein wenig Ruhe genossen habe. Wobei Ruhe auch übertriebe ist, denn in unserer Nachbarschaft wurde auch kräftig gewerkelt und Lärm gemacht. Es ist einfach jedes Jahr das Gleiche. Sobald der Frühling kommt erwacht wieder alles zum Leben. Ich liebe es.

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Am Nachmittag habe ich dann noch einen kleinen Rundgang durch den Garten unternommen und war verblüfft was da schon alles blüht. Die Natur hat scheinbar auch nur auf die ersten paar warmen und sonnigen Tagen gewartet um endlich wieder zum Leben zu erwachen. Mich fasziniert das jedes Jahr wieder, im Nu schießen die ersten Frühlingsblumen aus dem Boden, die Knospen an Sträuchern wachsen in wenigen Tagen und alles erstrahlt in einem satten Grün. Einige Eindrücke wollte ich euch noch entgehen lassen und habe ein paar Schnappschüsse gemacht.

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Es ist schon erstaunlich wie man sich im Frühling über ein erstes Gänseblümchen im Garten freuen kann.

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Für heute habe ich mir aber vorgenommen einfach mal nichts zu tun. Meine Frühligs-Terrasse und die Sonne genießen, ein bisschen lesen und einfach entspannen und neue Kraft tanken. So vieles geht mir gerade durch den Kopf. So viele Dinge die ich in diesem Jahr in Angriff nehmen möchte, und so vieles das auf das Frühjahr verschoben wurde. Eine riesige Frage die ich jetzt gute zwei Jahre verdrängt habe ist was ich mit der Wohnung meiner Mutter in unserem Haus anstelle. Alles gehört ausgeräumt und renoviert. Aber ich weiß nicht ob ich jetzt schon den Willen und die Kraft dazu habe. Für mich ist oftmals die größte Überwindung Gedanken für meine Probleme, Vorhaben oder auch einige Pflichten aufzunehmen. Denn sind sie erst mal da gibt es kein zurück mehr. Ich frage mich oft ob es am Alter liegt, dass ich Dinge so gerne verdränge oder ob ich schon immer so war. Dabei fühle ich mich immer befreit, wenn ich dann den ersten Schritt gewagt habe. Aber was die Natur uns vormacht sollte eigentlich ein Vorbild für uns sein. Im Frühling alles Neu? Mal sehen wohin mich meine Gedanken führen. Ich wünsche euch auf jeden Fall einen herrlichen Sonntag und hoffe ihr werdet mit genauso vielen Sonnenstrahlen und Frühlingsmomenten beschenkt wie wir.

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