Welpen-Ratgeber gibt es viele, jedoch das Thema beim alten Hund ist weniger präsent. Schon bei den Rassen gibt es Unterschiede, jedoch gilt die Regel 1 Hundejahr entspricht etwa 7 Menschenjahre. Grosse und schwere Hunderassen werden meist nicht so alt, so gilt eine 6jährige Dogge bereits als Senior, während ein 10jähriger Terrier noch quitschfidel ist. Lillii wird nun im August 15 Jahre, also 105 Jahre – ein stolzes Alter, was aber keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess ist, das ist bei Tieren nicht anders als bei Menschen. Ab einem gewissen Alter werden beim Hund Stoffwechsel und Verdauung träger.

Es dürfte wohl kaum einen Hundebesitzer geben, der es noch nicht miterleben musste, wie sich sein Hund übergibt. Für uns war es zuerst ein kleiner Schock und wir sind sofort in die Tierklinik gefahren. Es gab keine Futterumstellung und nach 2 Tagen waren wir Hilflos und wollten die Ursachen abklären lassen. Jedoch auch die genaue Untersuchung, Röntgen, Ultraschall und Kot Untersuchung haben keine eindeutige Diagnose gebracht. Der Tierarzt verordnete Schonkost, was aber leider nichts brachte, zudem ist Lillii sehr heikel. Nun habe ich die Futterrationen verteilt und sie bekommt anstatt 2 Mahlzeiten, jetzt 3 in kleineren Portionen. Ein guter Tipp von einer Freundin ist der Einsatz von gekochtem Hühnerfleisch mit Reis und Karotten.

Manchmal erbricht Lillii ohne Vorwarnung und oft gibt es jedoch klare Anzeichen dafür, dann grummelt es in ihrem Bauch. Wenn Magen und Darm rebellieren, gerät der ganze Körper in Aufruhr. Beschwerden im Verdauungstrakt wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen bremsen Mensch und Tier aus. Meine Tochter hatte die Idee, Lillii mit Globoli Nux vomica zu behandeln, denn was für den Mensch gut ist, kann für das Tier nicht schaden. Das homöopathisch Mittel, das als Streukügelchen (Globoli) oder als Tropfen erhältlich ist wird im aktut Fall mehrmals am Tag verabreicht und setzt eine baldige Verbesserung ein. So sind Globoli nun ein fester Bestandteil in der Hundeapotheke mit dem Vorteil, sie sind frei von Nebenwirkungen.

Aus einem Energiebündel ist nun schleichend eine Hundeseniorin geworden, der lieber auf seiner Decke entspannt, anstatt jeden Tag aufs Neue die Welt erobern möchte. Wurde sie früher beim Spaziergang oder beim Ballspielen nie müde, so ist sie heute dankbar für Verschnaufpausen und verschläft oft den Tag. Schlechte Augen und ein nachlassendes Gehör, dazu aufkommende Unsauberkeit oder beginnende Demenz schränken zudem ihre Lebensqualität ein.

Spielende Hundegenossen geht sie lieber aus dem Weg und sie liegt lieber an Heizungsnähe gemütlich auf ihrer Decke. Das Fell wird langsam grau und wenn ich nach Lillii rufe, muss ich etwas lauter sprechen. Ist morgens ein Pfützchen in der Wohnung wird es einfach aufgewischt.

Auch ein “alter” Hund ist ein treuer Freund und ich hoffe wir können noch eine schöne Zeit gemeinsam verbringen