Corona Erfahrungen !

Ja – schon vor der Corona Krise hatten es bayerische Wirtsleute in vielen Dörfern nicht leicht und das grosse Wirtshaus Sterben wird weitergehen.

Es gibt nicht mehr viele Dorfwirtschaften und auch die Hotels am Chiemsee haben zu kämpfen. Normal beginnt ab Ostern für die Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und Campingplätze die Hauptsaison. Im schlimmsten Fall könnte die Wiedereröffnung dieses Jahr erst Ende Mai erfolgen und auch noch mit bestimmten Massnahmen verbunden sein. Im Biergarten pro 20 Quadratmeter ein Gast – da brauche ich nicht zu öffnen, konnte ich in der Regionalpresse lesen. Auch die Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen sind nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Hoffnung machen sich die Hotels am Chiemsee noch für das laufende Jahr, da das Reisen ins Ausland auch in den kommenden Monaten mit Sicherheit nur bedingt möglich ist. So sind die Chancen auf gut gebuchte Hotelzimmer für den Sommer und Herbst vielleicht gar nicht so schlecht. Würden wirklich alle Auslandsurlauber der letzten Jahre hier im schönen Chiemgau Urlaub machen, gäbe es sogar zu wenig Gästebetten.

Wie streng die Kontrollen bei den Essenausgaben in unserer Dorfwirtschaft sind, habe ich erst letze Woche zu spüren bekommen. Ich hatte keine Lust zu kochen – oder besser gesagt ich hatte Appetit auf einen Steckerlfisch, der bei unserer Dorfwirtschaft auf Vorbestellung von Donnerstag bis Sonntag abgeholt werden kann. Finde es eine klasse Idee, den auch Burgunderbraten, Schweinebraten oder Kaiserschmarrn steht unter anderem auf der Speisekarte. Ich finde auch, dass man gerade regionale Betriebe – ob nur die Gaststätten oder die kleinen Einzelhändler in dieser schwierigen Zeit unterstützen sollte.

Aber zurück zu unserem Abendessen. Der Steckerlfisch war bestellt und pünktlich um halb sieben bin ich mit meiner Tochter zum Dorfwirt. Vor uns wartete eine Gruppe junger Männer auf ihr Essen und um nicht stehen zu müssen haben sich die vier auf die Stühle gesetzt. Wir hielten einen Abstand von bestimmt 5 Meter vor der Gruppe und Essenausgabe. Plötzlich standen 2 Polizisten hinter uns und ich dachte zuerst die hätten auch Hunger. Aber weit gefehlt, die Gruppe und auch der Wirt wurden ermahnt, dass es sich um eine „Menschenansammlung“ handelt.

Die Personalien wurden aufgenommen und eine Anzeige erstatten. Wie hoch die Strafe ausfallen wird, das habe ich leider nicht mehr mitbekommen. Doch der Vorfall zeigt, dass die Behörden die Schutzmassnahmen sehr ernst nehmen, obwohl ich finde, dass hier von keiner Menschenansammlung die Rede sein konnte. Es wurde auch von allen Beteiligten eine Schutzmaske getragen. Ich freue mich auf den ersten gemütlichen Biergarten Besuch, jedoch so lange die Gaststätten und Restaurant noch geschlossen haben, werde ich die Möglichkeit nutzen, ab und zu etwas zu bestellen und abzuholen. Beim nächsten Mal einen Kaiserschmarrn!!