Sonntagsfrühstück, 27. Dezember

Einen wunderschönen guten Morgen!

Jetzt ist Weihnachten schon gleich wieder vorbei und hinter mir liegen ein paar Tage der Ruhe und Stille. Wir haben viel geschlemmt und gefaulenzt, doch der tägliche Besuch im Stall um Una zu bewegen musste einfach sein – wobei ich das nicht als Last empfinde, sondern mich immer wieder freue und das bei jedem Wetter. Pferde sind sehr sensible und sanfte Wesen, strahlen eine enorme Ruhe, Stärke und Freundlichkeit aus.

Gerade Haflinger zeichnen sich durch ihre Gutmütigkeit und Lernbereitschaft aus, sind das ideale Familien- und Freizeitpferd. Als Una 2013 als 7- jährige zu uns kam, musste sie noch viel lernen und mit viel Geduld hat meine Tochter aus ihr ein verlässliches und zuverlässiges Reitpferd gemacht, das auch optimal für einen Anfänger eignet, wie mich ist. Jeden Donnerstag finden bei uns am Stall Reitstunden statt und wenn Una von Claudia, der Reitlehrerin in Beritt ist, möchte sie oft nicht mehr absteigen. Una ist unheimlich lernwillig, hat Freude an der Arbeit und das macht auch einer erfahrenen Reiterin grossen Spass. Haflinger sind sehr individuell, brauchen einen konsequenten Umgang, doch ihre Intelligenz macht sie zu eifrigen Pferden. Ein grosser Pluspunkt bei Haflingern ist deren Nervenstärke, auch wenn meine Tochter oft daran zweifelt und meist der grössere Angsthase ist.

Im Umgang sieht man beim Haflinger die treue und sensible Seite, sie haben eine starke Verbindung zu ihrem Menschen und würden fast alles für ihren Zweibeiner tun. Viele meinen, dass die blonden Pferde einen Dickkopf haben und auch ziemliche Sturschädel sind – zum Glück trifft das für unsere Una nicht zu. Viele Haflinger werden oft unterschätzt, denn das Pferd weiß wie es seinen Willen durchsetzt und aus diesem Grund treten dann Probleme auf, die dann als „typische Haflinger“ abgestempelt werden.

Sitzt ein Anfänger auf dem Haflinger, kann es schonmal dazu kommen, dass er die Führung übernimmt. Hat jedoch das Pferd eine gute Ausbildung erfahren, ist es ein absolutes Verlasspferd.

Haflinger werden vor allem in Deutschland, Italien und Österreich gezüchtet. In den Ursprungsregionen Südtirols werden in den Regel nur reine Haflinger ohne Einkreuzung anderer Rassen gezüchtet. Der Haflinger, der seinen Namen der Region um das kleine Bergdorf „Hafling“ in der Nähe von Meran verdankt, galt als treuer Helfer der Bergbauern. Typisch für den Haflinger ist der kleine ausdrucksvolle Kopf, die breite und lange Stirnpartie, mit grossen, ausdrucksvollen Augen, kleine bewegliche Ohren und natürlich die blonde Mähne und der Schweif.

Ein besonderes Merkmal des Haflingers ist seine Farbe – es gibt ausschliesslich Füchse mit heller Mähne und Schweif. In der Haltung ist der Hafi sehr unkompliziert, er ist robust und kann auch im Offenstall gehalten werden. Aus seiner Heimat in den Bergen Südtirol ist der Haflinger an extreme Klima- und Witterungsbedingungen gewöhnt.

Das einzige Problem – der Haflinger frisst gerne und viel, deshalb wird Una viel bewegt, damit die Fettpölsterchen nicht zu gross werden und sie auch gesund bleibt. Der Vorbesitzer hatte es mit der Pflege und dem Füttern nicht so genau genommen und daher war Una ziemlich abgemagert. Die ersten Tage bei uns am Stall dachte Una bestimmt sie ist jetzt im „Pferdeparadies“ und hörte nicht mehr auf zu fressen. Aber auch heute, wenn sich ihre Stall-Freundinnen in der Sonne aalen, steht Una mit Sicherheit an der Heuraufe. Zudem – für ein Leckerli oder ein Stück Karotte macht Una – fast- alles und für heute habe ich heimlich eine zweite Karotte eingesteckt.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!