Sonntagsfrühstück 07. Februar

Einen wunderschönen guten Morgen!

Wer Verspätungen der Bahn mit einem Lächeln hinnimmt, sich im Büro auch von der grössten Hektik nicht anstecken lässt und bei einem kilometerlangen Stau ruhig bleibt, ist die Gelassenheit in Person. Seit bald einem Jahr breitet sich auf der Erde die Pandemie aus. Das bedeutet seit einem Jahr Ausnahmezustand, psychisch und emotional.

Was man machen will, mit wem oder wo, bestimmt man nicht mehr selbst. Macht sich Sorgen um die Familie und Menschen die man liebt, um die eigene Gesundheit, um den Job und wie es weitergehen soll. Normerweise würde man sich mit Freunden zu einem Gespräch treffen und Rat suchen, beim Sport abreagieren, ins Auto setzen und an den zugefrorenen See oder zum Skilaufen fahren. Doch Corona bremst uns aus, negative Gedanken bestimmen den Alltag und an manchen Tagen ist der Frust sehr gross und es brennt auch mal die Sicherung durch.

Immer schön Gelassen bleiben – in der momentanen Situation leichter gesagt als getan. Noch letztes Jahr sagte ich immer, der Pferdestall ist mein Ruhepol. Wenn ich den Pferdestall betrete, wechsele ich in eine andere Welt. Alles ist ein wenig langsamer als im hektische Alltag und diese Stimmung schlägt sich direkt auf mein Gemüt nieder, ich werde ruhiger und gelassener. Mit Pferden zu arbeiten, sie zu bewegen erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Gelassenheit. Hier bleibt kein Platz für Stress im Kopf, sodass positive Gefühle überwiegen und negative Stresshormone abgebaut werden. Doch der Besuch am Stall wird jetzt während der Corona Pandemie mit einem strickten Plan geregelt und ein spontaner Besuch ist im Moment leider unmöglich.

Es sind ungewohnt unsichere Zeiten, in der wir leben und nicht immer schafft man den Alltag wie gewohnt zu meistern. Das Bedürfnis, jederzeit die aktuellsten Entwicklungen im Auge zu haben ist verständlich, jedoch führt es dazu, dass sich alles um das Thema dreht und das verstärkt die Ängste. Jede Corona Nachricht löst Stress und Besorgnis aus. Diese Woche habe ich es geschafft und die News am Morgen einfach nicht gelesen. Um sich dem Corona-News-Bombardement bewusst zu entziehen und stattdessen am späten Nachmittag die wichtigen Entwicklungen in Kurzfassung gelesen, um den Überblick zu behalten.

Eigentlich bin ich eine lebenserfahrene Frau, die schon viele negative Lebensabschnitte gewuppt hat und jetzt läuft mein Verstand an manchen Tagen aus dem Ruder. Deshalb versuche ich meine Alltagsrituale aufrecht zu erhalten, das schafft eine gewisse Normalität und Ruhe. Wenn wir uns bewusst machen, dass sich Angst und Aufregung nicht lohnt, sind wir der Gelassenheit schon einen grossen Schritt entgegen gegangen. Die Dinge ändern sich auch nicht wenn wir an die Decke springen und in einem Moment in dem der Unmut in einem aufsteigt, hilft es tief durchzuatmen. Wenn ich etwas in dieser Krise gelernt habe, dann ist es das man den Dingen Zeit geben muss und man die Situation eh nicht ändern kann. Hoffe ihr kommt mit der Situation zurecht und ihr könnt trotz aller Herausforderungen immer wieder Positives in eurem Alltag entdecken. Auch der stärkste Sturm geht vorüber.

Wünsche euch einen schönen Sonntag, bleibt gesund und gelassen.