Was war das für ein wildes Winter Wetter in Deutschland am letzten Wochenende und die Unwetter-Warnungen haben sich ab Freitag überschlagen. Das Tief Tristan wirbelte in Norddeutschland, Schnee, Sturm, Eisregen und bei uns im Süden waren frühlingshafte Temperaturen von 15 Grad und Sonnenschein vorhergesagt. Gut – die Sonne hat sich nur in den Morgenstunden blicken lassen und die 15 Grad wurden bei weitem nicht erreicht.
Doch für einen langen Spaziergang, dick eingepackt – bei uns am Simssee war das Wetter ideal und für klein Emmi eine willkommene Abwechslung. Der Simssee ist die kleine, unbekanntere Schwester des Chiemsees, liegt im Nordosten von Rosenheim und ist nur 5 Autominuten entfernt von uns Zuhause. Der See ist sechs Kilometer lang und bis zu zwei Kilometer breit und erstreckt sich vom Kurort Bad Endorf zu den Ortschaften Stephanskirchen und Riedering.
Nach dem zweiten Weltkrieg verkauften vielen Bauern ihre Seegrundstücke für Ferien- und Wochenendhäuser, doch zum Glück haben die strengen Gesetzte heute diesem Ausverkauf des Ufers ein Ende gesetzt und man findet zu den fünf ausgewiesenen Badeplätzen auch noch unberührte Natur. Das Südufer vom Simssee ist ein Naturschutzgebiet, geprägt von unterschiedlichen Landschaftsformen und Lebensraum für viele bedrohte Pflanzenarten, mit einem tollen Wanderweg von fast 12 km.
Ich mag den Badestrand in Pietzing im Sommer, den Seewirt in Ecking mit seiner tollen Aussicht und die langen Spazierwege entlang des Sees zu jeder Jahreszeit. 2017 war der See zum letzten Mal komplett zugefroren und Anziehungspunkt für viele Schlittschuhläufer. Da für Samstag tolles Ausflugswetter vorhergesagt wurde, war natürlich entsprechend viel los und von so vielen Menschen umgeben war ich seit Wochen nicht. Im Lockdown habe ich mich daran gewöhnt mehr Zeit im Privaten zu verbringen, ohne Shopping und grossen Menschen Ansammlungen. Doch was ich zuerst als Verzicht empfunden habe, als störende Unterbrechung unseres Lebens, ist es heute zur Gewohnheit geworden.
Mit so vielen Spaziergänger, Joggern, Hunden und Radlfahrer konfrontiert, war auch Emmi ein klein wenig überfordert und nachher fix und fertig. Da sie jedoch nicht nervös auf andere Hunde oder Menschen reagiert hat, gebellt oder ängstlich war, denke ich, dass sie Spass an unserer kleinen Wanderung und viele neue Eindrücke gesammelt hatte.
Seit Mittwoch ist auch bei uns wieder eine geschlossene Schneedecke und ausserdem eisig Kalt. Mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt macht am Wochenende der Stalldienst besonders viel Spass 🙁