Sonntagsfrühstück, 2. Mai

Einen wunderschönen guten Morgen!

Reiten ist wie Fahrrad fahren – nur halt ein wenig anders!!

Fast jeder Reiter macht in seinem Leben einmal eine Pause vom Reitsport. Aus gesundheitlichen, arbeitstechnischen oder privaten Gründen. Manchmal ist es eine Grippe oder eine Verletzung an der Schulter, dieses Mal ist es Corona. Was aber nicht heisst, dass ich an Corona erkrankt bin oder war, sondern es sind die Bestimmungen, die durch die Pandemie einen Besuch zum Stall erschweren und der Reitunterricht verboten ist.

“Reiten ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht!” Ein Spruch den man sehr häufig hört, doch kann man nach Monaten einfach wieder in den Sattel steigen, besonders wenn man aus der Anfänger Phase eigentlich nie herausgekommen ist? Ich bin ein sogenannter Späteinsteiger und bin 2014 zum ersten Mal in den Sattel gestiegen, da war ich 59 Jahre. Den Pferdevirus habe ich mir sehr schnell eingefangen, doch zwei Unfälle, eine Erkrankung an der Schulter und der Bruch an der grossen Zehe haben mich immer wieder zurückgeworfen. Seit März 2020 sind Reitstunden nicht möglich – auch nicht, wenn nur die Reitlehrerin und ich in den Halle sind. Auch wen ich die Bestimmungen nicht verstehe – unsere Halle ist gross und an zwei Seiten offen – es ist halt so. Zusammen mit meiner Tochter kann ich nur dann, wenn im Stallplan nicht mehr als 3 weitere Personen eingetragen sind. Da viele Einsteller berufstätig sind, sind die Abendstunden meist schon am Sonntag für die weiteren Wochentage ausgebucht und ich lasse meiner Tochter den Vorzug. Gestern Abend nun endlich eine Lücke in der Reithalle und eine Möglichkeit zusammen mit meiner Tochter zum Stall zu fahren und mich aufs Pferd zu setzten.

Wie ist es gelaufen ? Es war anstrengend, sehr sehr anstrengend!! Richtig verlernt habe ich das Reiten nach meiner Pause nicht, mein Kopf konnte sich an die Abläufe erinnern. Die Muskeln hingegen haben alles vergessen, was sie vor einiger Zeit mühelos gemacht haben. Das Treiben fällt doppelt so schwer, beim Aussitzen fühlt man sich wie ein Wackelpudding und schon nach 15 Minuten hängen die Beine kraftlos herunter. Nach einer sportlichen Pause kommen wir schnell aus der Puste und man fühlt sich kurzatmig. Nach drei Runden im Trab in der Halle war ich fix und fertig. Una, unsere Haflinger Stute ist ein gutmütiges und ausgeglichenes Pferd, was meine Fehler schnell verziehen hat. So war es schon immer, sobald ich im Sattel sitze, ist Una besonders vorsichtig und geduldig, denkt bestimmt – jetzt sitzt Mama im Sattel, da muss ich auf sie aufpassen 🙂 !!!! Durch unsere gemeinsamen Spaziergänge haben wir das Vertrauensverhältnis gestärkt und sie freut sich immer wenn sie bei mir einen Wellness Tag bekommt, wenn meine Tochter keine Zeit zum Reiten hat. Dann wird sie geputzt, gestriegelt, massiert und verwöhnt, was sie immer besonders geniesst.

Heute habe ich Schmerzen – Schmerzen am ganzen Körper, Muskelkater vom Nacken bis zu den Fussballen. Doch – es hat wieder unheimlichen Spass gemacht!

Wünsche euch einen schönen Sonntag!