Einen wunderschönen guten Morgen!
Kochen im Rhythmus der Jahreszeiten schont die Umwelt, sorgt für mehr Geschmack auf dem Teller und hat einen einfachen Grund. Wenn heimische Lebensmittel direkt aus der Region bezogen werden, besteht keine Notwendigkeit sie um die halbe Erdkugel zu transportieren und damit die Umwelt zu belasten. Nach den Schlemmereien in der Weihnachtszeit steht der Januar bei den meisten ganz im Zeichen einer bewussten Ernährung und im Durchschnitt haben viele zwei bis drei Kilo zugenommen.
Doch ist die Auswahl in den Wintermonaten an frischem Obst und Gemüse am geringsten, aber auch jetzt hat man viele Möglichkeiten zu regionalen und saisonalen Zutaten für eine gute Küche. Saison haben nun Kohl oder Wurzelgemüse, die sich bestens für Suppen, Eintöpfe und Aufläufe eignen. Wer mag, isst dazu Feldsalat als Beilage der jetzt ebenfalls Saison hat.
Beim letzten Einkauf im Supermarkt habe ich mich dazu hinreissen lassen und Erdbeeren gekauft. Damit wir im Winter nicht auf das süsse Obst verzichten müssen, wir in den südlichen Ländern der Anbau von Erdbeeren das ganze Jahr betrieben. Doch die permanente Verfügbarkeit hat seinen Preis und der Geschmack war so – na, ja! Dabei gibt es einen wirklich guten Ausweg: Orangen, Mandarinen und Zitronen aus Südeuropa. Die wachsen und reifen dort zu dieser Jahreszeit immerhin von ganz alleine, obwohl der Transport natürlich auch hier bewerkstelligt werden muss. Jeder hat schon einmal Erdbeeren ausserhalb der Saison gekauft und weis, dass diese geschmacklich nicht an die heimischen, vielleicht sogar selbst gepflückten Erdbeeren herankommen – denn Erntefrisch schmeckt`s halt einfach am besten.

Bei uns steht der Frühling ganz im Zeichen von Bärlauch, Rhabarber und im Mai endlich auch beim deutschen Spargel. Daneben gibt es noch einige Highlights wie frischen Blattspinat. Im Sommer ist die Auswahl an regionalen Obst- und Gemüsesorten am grössten und ich hoffe, dass auch die eigene Ernte wie letztes Jahr sehr gut ist. Auch wenn unsere Salatgurken ein wenig krumm waren, die Radieschen und Karotten kleiner als im Supermarkt, doch vom Geschmack her waren sie unschlagbar. Gemüse aus dem eignen Ǵarten, das nach der Ernte gleich verarbeitet wird, hat nicht nur einen unnachahmlichen Geschmack und eine einzigartige Frische. Es bringt auch das gute Gefühl mit sich, dass man selbst für sein Essen gesorgt hat.

Wir sind es gewohnt Obst und Gemüse zu jeder Jahreszeit im Supermarkt zu erwerben. Erdbeeren und Spargel im Winter? Kein Problem, der Handel hält ganzjährig bereit was das Herz des Konsumenten begehrt. Aber muss das wirklich sein! Dabei kann es so köstlich und einfach sein, mit regionalen und saisonalen Lebensmittel zu kochen. Jede Jahreszeit bietet eine Vielzahl an Obst und Gemüse das sich vielfältig verarbeiten lässt und nicht nur gut schmeckt, sondern auch klimafreundlich ist und die heimischen Arbeitsplätze sichert.
Wünsche euch einen schönen Sonntag!