Endlich Regen

Die Natur kann aufatmen und Erleichterung macht sich breit, der ersehnte Regen ist da. Nie hätte ich gedacht, dass jemals ein Blog-Beitrag den Titel „Endlich Regen“ tragen würde. Als vorletztes Wochenende der Regen kam, konnte man fast das Aufatmen der Pflanzen hören, doch das war es dann wieder.

Perfekt eingeteilt, nachts Regen, tagsüber wieder Sonnenschein und innerhalb von wenigen Tagen wurde auch der braue Rasen wieder grün. Mit Trinkwasser mussten wir nur ein paar Mal gießen, die Regentonnen waren leer. Am Abend als der Regen angekündigt wurde, habe ich alle verfügbare Eimer, Kübel und Kannen auf die Terrasse gestellt, um möglichst viel Regenwasser aufzufangen. Die sommerliche Hitze brachte für viele Menschen nicht nur Badespaß und Ferienstimmung, sondern auch echte Probleme. Dabei hatten wir hier in Südostbayern noch Glück, doch für viele ist die Trockenheit der vergangenen Monate eine Herausforderung. In unseren Gemeinden wird aufgefordert, Wasser zu sparen. Diese Kampagne soll jedoch die Menschen nicht in Alarmbereitschaft setzen, sondern das Problem sensibilisieren, denn es gehe um bewussten Umfang mit dem wertvollen Gut Trinkwasser.

Die Hitzewelle der letzten Monate macht es sichtbar: Die Wiesen sind gelb, der Boden staubtrocken und die Ernte verkümmert oder ist sogar verloren. Kein Wunder bei den Wärmerekorden und anhaltenden Sonnenschein. So mancher denkt sich: Es ist Sommer und es ist heiß, der nächste Regen wird’s schon wieder richten. Doch von den besonders trockenen Sommern von 2018 bis 2020 hat sich der Wasserhaushalt in Deutschland bis heute nicht erholt. Die vielen Niederschlagsmengen vom letzten Jahr konnten von den Böden kaum aufgenommen werden, sie flossen unkontrolliert einfach ab. Starkregen dringt nicht in den Boden, es fehlt dieses Jahr tagelanger Landregen wie früher.

Ganz Deutschland glüht unter der Hitzewelle und manchmal stelle ich mir schon die Frage, ob es eine Umweltsünde ist, den Garten zu wässern. Auf Rasensprenger habe ich schon seit Wochen verzichtet, das Gras erholt sich nach einem Regenschauer wieder ganz schnell. Doch meine Blumenbeete brauchen Wasser, endlich sind die Regentonnen gefüllt und die Natur kann wieder etwas aufatmen, doch ausreichen wird es nicht. Für diese Woche sind Gewitter und Regenschauer angekündigt und ich hoffe auf eine Entspannung vor allem in den stark betroffenen Regionen. Doch eine Linderung der Dürre ist auch im Fall von massiven Starkregen kaum zu erwarten. Fällt starker Regen auf ausgetrocknete Böden kann das Wasser nicht einsickern und fliesst oberflächlich ab, mit dem Risiko von Sturzfluten. So kommt man buchstäblich vom Regen in die Traufe.

Einige Bundesländer dürfen sich heute über einen freien Tag freuen. Am 15. August ist Maria Himmelfahrt und traditionell werden Kränze gebunden. Ich habe mich für einen Kranz aus Schleierkraut entschieden, der nun trocknen darf und bestimmt einige Zeit meine Anrichte zieren wird.