Sonntagsfrühstück, 21.Mai

Einen wunderschönen guten Morgen!

Oft habe ich das Gefühl, die Welt dreht und verändert sich, schneller als wir hinterherkommen. Derzeit schreitet die Digitalisierung immer zügiger voran und der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. Einige Berufe, die früher stark nachgefragt waren, gibt es in diese Form heute nicht mehr. Es fallen immer mehr Jobs weg und für ungelernte Kräfte wird es immer schwieriger, eine passende Arbeitsstelle zu finden, aber alle sprechen vom großen Fachkräftemangel. Ein komischer Widerspruch der uns tagtäglich in den Medien vorgeführt wird. Der technische Fortschritt macht zudem stetige Weiterbildung und für viele auch ein Auslandsaufenthalt unabdingbar. Flexibilität auf Seiten der Arbeitnehmer wird immer wichtiger, gerade wenn man erfolgreich sein möchte.

So wurde meiner Tochter, vor vier Jahren von ihrem Arbeitgeber ein Wechsel in die Schweiz nach Basel angeboten. Geplant hat sie immer 2 Jahre, doch es wurden vier und eine Rückkehr nach Deutschland wurde ihr, durch ihren Arbeitgeber zum Glück leicht gemacht. Richtig heimisch ist meine Tochter in der Schweiz nie geworden, es gibt da gewisse Unterschiede in der Mentalität und Lebensart. Wobei sie nie das Gefühlt hatte, sie würde aus „Ausländer“ behandelt, ganz im Gegenteil. Am schlimmsten war vor allem das Heimweh nach Familie, Freunde und ihre Tiere. Jedes Wochenende nahm sie die anstrengende Zugfahrt von 6 bis 7 Stunden (einfach) auf sich und die Wochenenden, die sie in der Schweiz verbrachte, kann man an einer Hand abzählen.

Am 1. Juli können wir das Kapitel Schweiz abhacken und vielleicht habe ich in den letzten Wochen die Gelegenheit mir Basel doch noch anzuschauen. Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich sie nie in Basel besucht habe. Zuerst waren es berufliche Gründe und jetzt ein krankes Pferd, das während ihrer Abwesenheit täglich gepflegt, inhaliert und bewegt werden muss. Auch Corona war ein Grund, weshalb ich die Reise nach Basel immer wieder verschoben habe. Meine Tochter war wegen der Pandemie lange Zeit im Home-Office und konnte selbst wochenlang nicht in die Schweiz.

Die Schweiz ist nicht nur ein beliebtes Reiseziel, immer mehr entscheiden sich dazu, ihre berufliche Zukunft in diesem Land zu suchen. Die Einkommen fallen höher aus als in Deutschland, aber dafür sich die Lebenshaltungskosten höher. Die Schweiz gehört zu den liebsten Auswanderungszielen der Deutschen, doch für meine Tochter sind es nur noch einige Wochen und ganz ehrlich, ich freue mich wahnsinnig darauf, sie wieder täglich Zuhause zu haben und auf all die schönen Dinge, die wir wieder gemeinsam verbringen können, nicht nur an den wenigen Stunden am Wochenende.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!