Hortensien

Bei unserem Stammtisch letzte Woche wurde auch über das Thema Garten und Klimawandel gesprochen. Eine Freundin hatte ihre Nachbarin mitgebracht, (was zum Stammtisch erlaubt ist, doch nicht so gerne gesehen wird) die zum Thema Klimawandel so einige Dinge angesprochen hat. Sie ist der Meinung und da gebe ich ihr vollkommen Recht, dass Schottergärten per Gesetz verboten werden sollten. Für viele ist der mit Kies und Schotter bedeckte Vorgarten eine moderne, zeitgemäße und pflegeleichte Lösung. Pflanzen werden kaum oder nur spärlich eingesetzt. Schottergärten sind ökologisch problematisch, denn sie bieten Insekten und Kleintieren keine Nahrung oder einen Unterschlupf. Schotter heizt sich stark auf, kühlt nachts nur sehr langsam ab und ist der Boden stark verdichtet, kann Wasser nicht oder nur sehr schwer versickern. Pflegeleicht, unkrautfrei und top modern.

Beim nächsten Thema wurde ich (nicht nur ich) dann leicht sauer, denn auch Hortensien sollten nach ihrer Meinung aus den heimischen Gärten verschwinden. Steigende Temperaturen führen zu einem erhöhten Wasserverbrauch und das betrifft vor allem Hortensien. Die Sommermonate werden immer trockener und heißer und viele Gartenpflanzen reagieren auf diese Veränderung sehr unterschiedlich. Pflanzen wie Lavendel, Thymian und Salbei gehören zu den Gewinnern in der heißen Jahreszeit. Rosen sind Tiefwurzler und kommen auch mit Perioden extremer Hitze gut zurecht. Da gilt insbesondere für ältere Exemplare, die bereits gut angewurzelt sind. Doch wie sieht es mit den Hortensien aus?

Meine große Bauernhortensie steht nun mehr als 15 Jahre an ihrem Standort, die weiteren Hortensien sind nun auch schon seit mindestens 5 Jahren in meinem Garten. Hortensien bevorzugen einen halbschattigen bis schattigen Platz, arrangieren sich jedoch auch mit sonnigen Lagen, benötigen dort jedoch mehr Feuchtigkeit. Die Ansprüche an den Boden sind humos, feucht sowie wasserdurchlässig. Die Pflanztiefe richtet sich nach dem Wurzelballen der Hortensie. Sie wird so tief gepflanzt, dass die Oberkante des Topfballens ebenerdig mit dem Boden abschließt. Gedüngt wird im zeitigen Frühjahr mit Pferdedung-Pellets, die ich ringförmig unter dem äußeren Drittel der Krone in den Boden einarbeite. Zusätzlich dünge ich in den Sommermonaten, bis ca. Ende Juli, regelmäßig mit abgekühltem Kaffeesatz. Kaffeesatz enthält unter anderem Gerbsäure, Kalium und Stickstoff und das senkt den pH-Wert des Bodens. Der Kaffeesatz wird um die Sträucher herum verteilt, mit einer Harke leicht eingearbeitet und anschließend gegossen, damit sich die Nährstoffe gut im Boden verteilen.

Meine Hortensien sind Überlebenskünstler! Je älter und ursprünglicher die Sorten sind, desto besser kann sich die Pflanze anpassen. Wenn Hortensien standortgerecht gepflanzt werden, kommen sie auch gut mit Trockenheit zurecht, doch ich gebe zu, sie haben einen höheren Wasserbedarf als andere Blumen. Sehe jedoch keinen Grund, meine Hortensien nun aus dem Garten zu verbannen. Größere Sorgen mache ich mir meist im Frühjahr, wenn Anfang Mai noch Spätfrost angekündigt wird.