Brotzeit, Jause oder Vesper sind meist kalte Zwischenmahlzeiten aus unterschiedlichen Bestandteilen, doch im Kern gehört immer ein Brot dazu. In meiner Kindheit wurde Mittags groß aufgekocht und Abends gab es eine Brotzeit. Dann wurde der Kühlschrank nach Wurst- und Käsesorten durchsucht, die liebevoll auf einer Platte arrangiert oder an faulen Tagen direkt im Papier auf den Tisch gelegt wurden. Die Brotzeit ist in der deutschen Küche, ob nun zwischendurch oder als Abendbrot fest verankert und es geh doch nichts über eine leckere Brotzeit. Doch wer es leid ist, immer nur Wurst und Käse aufzutischen, sollte es vielleicht einmal mit einem Avocado-Aufstrich testen und mit weitere verschieden Zutaten verfeinern. Bei all den ganzen Rezepten, die es gibt, gerät oft in Vergessenheit, dass man auch mit einer einfachen Scheibe Brot eine leckere, gesunde und vollwertige Mahlzeit zubereiten kann.



Für den Aufstrich werden 2 reife Avocado halbiert, den Stein entfernen und das Fruchtfleisch aus der Schale gelöst. Mit einer Gabel zerdrückt, mit Salz und Pfeffer gewürzt und den Saft einer Limone hinzu. Zum Schluss kommt noch eine in kleine Würfel geschnittene Schalotte, etwas gehackte Petersilie dazu und zu einer Creme verrührt. Die Brotscheiben werden mit etwas Öl bestrichen, in einer Pfanne leicht angeröstet und mit der Avocado Creme bestrichen.

Nun werden die Brote nach Lust, Geschmack und Laune verfeinert, einmal herzhaft mit gebratenem Speck und Spiegelei. Meine Tochter bevorzugte gegrillte Tomaten und Feta. Ich habe die fruchtig, süßlich-herbe Variante mit Granatapfelkerne gewählt und muss gestehen – einfach lecker.



Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass es nirgendwo auf der Welt so viele unterschiedliche Brotsorten und so leckeres Brot gibt wie in Deutschland. Wer einmal längere Zeit im Ausland gelebt hat, weis gutes deutsches Brot zu schätzen und zu lieben. Jedes Bundesland hat seine eigenen Spezialitäten und in Oberbayern ist das Bauern- oder Holzofenbrot sehr beliebt. Leider werden auch bei uns die lokalen Bäcker jeden Tag weniger. Doch zum Glück gibt es noch einige, die auf traditionelle Art in der eignen Backstube backen und hochwertige Zutaten verwenden. Die ihr Handwerk verstehen und bei denen dafür um 17 Uhr die Regale schon mal leer sein können, weil Brot und Brötchen nur einmal am Tag, frühmorgens frisch gebacken werden.