Sonntagsfrühstück, 20.August

Einen wunderschönen guten Morgen!

Heute ist Weltpferdetag und diesen Tag möchte ich einfach einmal nutzen, um unseren Partner auf vier Hufen Danke zu sagen. Warum? Weil sie uns unendlich guttun, immer für uns da sind, in guten und wie in schlechten Zeiten. Dazu ist Una, unsere 7-jährige Haflingerstute der perfekte Lehrmeister.

Es gibt viele Studien, dass Reiten gesund ist. Es verbessert die Ausdauer, steigert die Beweglichkeit, trainiert den Gleichgewichtssinn und erhöht die Koordinationsfähigkeit. Und das in jedem Alter. Dazu trainiert es die Muskeln am ganzen Körper, vor allem am Rücken. Es gibt immer wieder Tage, die ich überwiegend im Sitzen verbringe und am Abend Rückenschmerzen habe, eine Stunde auf dem Pferd und die Rückenschmerzen sind verschwunden. Beim Reiten ist es wichtig, mit dem Pferd zusammenzuarbeiten und sich an seine Bewegungen anzupassen. Das bedeutet, seinen Körper im gleichmäßigen Rhythmus zu bewegen. Durch diese fließenden Bewegungen können Spannungen gelöst und damit sogar Schmerzen gelindert werden. Außerdem entwickelt man durch das entspannte und aufrechte Sitzen eine ausgewogene Haltung. Mein Hausarzt meinte sogar, dass Reiten die beste Rückenschule sei.

Durch Pferde sind wir zu jeder Jahreszeit draussen und tanken täglich eine extra Portion Sauerstoff, ganz gleich bei jedem Wetter. Da Una auf Grund ihrer Atemwegs Erkrankung täglich Medikamente benötigt und auch täglich Inhaliert werden muss, spielt Wind und Wetter keine Frage. Dadurch ist mein Immunsystem gut gestärkt und ich bin lange nicht mehr so anfällig bei Grippe oder Erkältungskrankheiten. Egal, ob wir müde sind, es schneit oder die Sonne erbarmungslos brennt – wer ein Pferd hat, muss in den Stall. Schliesslich braucht Una Bewegung, Pflege und auch eine grosse Portion Zuwendung, denn ohne Kuscheln kann auch ein Pferd nicht leben. Berührungen gehören einfach dazu. Bei der Fellpflege geniesst Una den Kontakt und zeigt auch, an welchen Körperstellen sie es ganz besonders liebt.

Eine Situation, die ich besonders liebe, ist, wenn ich am Zaun der Koppel stehe, Una rufe und sie kommt tatsächlich mit flottem Schritt oder sogar im Trab auf mich zu. Es zeigt, dass Una Vertrauen zu mir hat, denn in der freien Natur wäre es für ein Pferd gefährlich jemand zu folgen, dem es nicht vertraut. Ruhe und Zeit sind die Basis für eine vertrauensvolle Beziehung mit dem Pferd. Ausgiebiges Putzen, eine entspannte Massage, ein Spaziergang über Feld und Wiesen oder einfach nur mit dem Pferd spielen sind eine gute Alternative zum Reiten, die Mensch und Tier gleichermaßen genießen. Pferde sind Fluchttiere, es liegt also in ihrer Natur, sich ständig nach Gefahren umzusehen, fühlt sich das Pferd in deiner Gegenwart sicher, äußert sich das in der Körperhaltung. Die Ohren klappen entspannt zur Seite, die Augen können halb geschlossen sein und die Unterlippe hängt locker herab. Der Hals wird gesenkt und vielleicht sogar eines der Hinterbeine entlastet.

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ – jeder der mit Pferden arbeitet, hat diesen Spruch schon das eine oder andere Mal gehört. Ich reite nur noch ab und an, konzentriere mich mehr auf die Pflege und Bewegung durch Longieren bei Una. Der Besuch im Stall ist wie in eine andere Welt einzutauchen. Pferde können keine Krankheiten heilen, aber die Stimmung verändern und Verspannungen lindern. Positive Gefühle reduzieren Stress und sind gesund, diese Erfahrung habe ich zumindest gemacht.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!