Mücken & Hilfe

Es juckt und juckt und juckt…

Sommerzeit ist auch Mückenzeit, eine Tatsache die das Sommerglück durchaus etwas trüben kann. Ein Abendessen im See Restaurant oder im Biergarten, so schön könnte es sein, bei Anbruch der Dämmerung kann es allerdings nicht selten zu einer Mücken Invasion kommen. Oftmals sieht man sie nicht, sondern spürt auf einmal die ersten Stiche. Am Abend noch eine Runde im See schwimmen ist eine herrliche Vorstellung an heißen Sommertagen. Aber auch hier muss man sich unter Umständen auf viele angriffslustige Mücken einstellen und sollte gut gewappnet sein. Im heimischen Schlafzimmer finden sie Einzug und was ist nerviger als die Sum-Geräusche in Kopf-Nähe, wenn man eigentlich schlafen will. Letztes Jahr hat mich eine Mücke direkt am oberen Augenlid gestochen und ich habe morgens ausgesehen wie ein Boxer nach einem harten Kampf. Mein Auge war 2 Tage lang so geschwollen, dass ich das Haus nicht verlassen habe.

Als Pferdemensch bin ich viel draußen, und deshalb natürlich auf zahlreiche Insektenangriffe vorbereitet. Mücken, Bremsen und Fliegen machen mir und unseren Pferden das Leben schwer. So schön, könnte ein Feierabendausritt sein – wären da nicht die nervigen Viecher, die über einen herfallen und die romantische Vorstellung vom Reiten im Sonnenuntergang zum Albtraum werden lassen. Naja, hier kann man doch vorbeugen. Für Pferd und Mensch gibt es zahlreiche Mittel zur Insektenabwehr. Manche helfen, andere weniger. Hier muss man einfach ein bisschen ausprobieren, was die Insekten meiden.

Was aber tun wenn es schon zu spät ist? Haben sie erst einmal zugestochen geht das große Jucken los. Was tun? Kratzen soll man nicht, aber oftmals bleibt gar keine andere Möglichkeit, denn es juckt unglaublich.

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Warum jucken Mückenstiche eigentlich?

Man bemerkt den Stich an sich meistens gar nicht, was daran liegt dass Mücken keinen Stachel sondern einen Rüssel zum Stechen haben. Mit dem Rüssel ritzen sie die Haut ein, um eine kleine Menge Speichel in die Hautöffnung abzugeben. Und gerade der Speichel übernimmt dann zwei wichtige Funktionen, er betäubt die Hautstelle und enthält Inhaltsstoffe die das Gerinnen des Blutes verhindern. Die Mücke kann sich jetzt genüsslich an unserem Blut satt trinken. Und wir wundern uns oft Stunden später über einen plötzlich eintretenden Juckreiz. Oft haben wir den Stich bis dahin noch gar nicht bemerkt. Unsere Körper schüttet als Reaktion auf bestimmte Inhaltsstoffe im Mückenspeichel Histamin aus. Mit dieser Reaktion will er gegen die fremden Stoffe die in den Körper gelang sind ankämpfen. Die Folge sind dann Schwellung, gerötete Haut und eben der Juckreiz.

Sollte man zum Arzt gehen?

Bei ein paar vereinzelten Mückenstichen mit normalen juckenden Stellen muss man nicht zu Arzt. Wohl aber wenn man extreme Schwellungen oder andere Symptome einer Allergie an sich feststellt. Vor einigen Jahren hatte ich mir unzählige Mückenstiche bei einem Spaziergang am See geholt und musste anschließend den ärztlichen Notdienst rufen. Ich hatte so viele Stiche, dass ich eine Art allergischen Schock bekommen habe. Mein Kreislauf spielte verrückt, Übelkeit und Schwindel setzten mich außer Gefecht. Seitdem bin ich vorsichtiger geworden und beuge vor,  so gut es geht. Ebenso ist erstaunlich, dass es wohl auch verschiedene Mückenarten gibt, manche hinterlassen den kleinen juckenden, roten Fleck beim Einstich, andere verursachen extreme Schwellungen. Hier kann ich nur raten die Stiche und sich selbst sorgsam zu beobachten. Oft weiß man gar nicht, dass man allergisch ist oder entwickelt eine Allergie erst im Laufe der Jahre. Zum Arzt sollte man definitiv wenn der Körper eine unbekannte oder extreme Reaktion zeigt. Sicher ist sicher.

Ansonsten gibt es zahlreiche Hausmittel die je nach Ausprägung und Stichstelle den Juckreiz schnell lindern können.

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Was hilft schnell bei einem Mückenstich?

 

Kühlen, kühlen, kühlen

An manchen Körperstellen wie z.B. dem Auge wollte ich keine Salben oder andere Mittel auftragen. Hier hat Kühlen mit Eiswürfeln und eisgekühlten Kompressen sehr gut geholfen. Die Schwellung geht meist nach ein paar Stunden zurück wenn man konsequent kühlt. Wichtig ist aber dann nicht gleich aufzuhören sondern weiter zu kühlen bis es sich auch so anfühlt. Gerade im Gesicht spürt man eine Schwellung extrem, selbst wenn die sichtbaren Spuren schon längst zurück gegangen sind.

Da unser Gehirn nur einen Reiz verarbeiten kann lenkt die Kälte auch vom Juckreiz ab uns so ist dieser meist schon nach sehr kurzer Zeit gedämmt.

Honig

Ein Tipp meiner Großmutter bei Juckreiz ist Honig aufzutragen. Man spricht Honig eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung zu, deshalb wird auch bei Halsschmerzen empfohlen Honig in den Tee zu geben. Einfach ein paar Tupfen Honig auf die betroffene Stelle auftragen, denn auch auf der Haut entfaltet sich die heilende Kraft wunderbar. Der Juckreiz verschwindet meist in kurzer Zeit. Das sollte man allerdings drinnen und Zuhause machen. Sitzt man tagsüber auf der Terrasse wird der Honig nur andere Insekten freudig anlocken.

Essig

Ebenfalls ein Hausmittel der alten Zeit. Essig galt als Wundermittel bei Insektenstichen. So ist er nicht nur bei Mückenstichen, sondern auch bei Bienen-, Wespen- und Bremsenstichen zu empfehlen. Essig wirkt kühlend und desinfizierend. Aber Achtung, ist der Stich schon aufgekratzt kann anfangs etwas brennen. Ich gebe meist etwas Essig auf ein Wattepad und lege dieses auf die betroffene Stelle. Was ich gar nicht mag ist der Geruch von Essig, deshalb ist dieses Hausmittel, selbst wenn es super wirkt meist nicht meine erste Wahl.

Quark

Quark ist meine Wunderwaffe bei stark geschwollenen Stichen. Ich trage eine dicke Schicht gekühlten Quark auf die betroffenen Stelle auf und wickle einen Verband herum. Wie auch bei anderen Entzündungen kann ich hier nur Gutes berichten. Die Haut wird gekühlt, der Juckreiz verschwindet und die Schwellung geht zurück. Wer den Quark Umschlag über Nacht verwenden will sollte darauf achten, dass der Verband fest und sicher angebracht wird. Wenn Quark warm und bröselig wird, sollte er besser dort bleiben wo er hingehört. Auch auf den weniger guten Geruch am nächsten Morgen sollte man sich einstellen. Quark ist einfach ein natürliches Produkt.

Aspirin

Ein schneller Helfer ist auch die Aspirin. Nein, nicht zum Einnehmen, sondern zum Auftragen auf die Haut. Die darin enthaltene Acetylsalicylsäure lindert nicht nur Kopfschmerz sondern auch den Juckreiz. Einfach die Tablette in Wasser auflösen und dann, mit einem getränkten Wattebausch auf die betroffene Hautstelle geben.

Aloe Vera

Auch Aloe Vera hat sich bei mir bewährt. Während eines Urlaubes war keines der üblichen Hausmittel verfügbar. Am gleichen Tag hatte ich mir zur Pflege aber ein Fläschchen Aloe Vera gekauft. Ein paar Tropen auf der gestochenen Stelle haben schnell und zuverlässig geholfen. Aloe Vera hilft der Haut sich zu beruhigen und damit auch den Juckreiz zu stillen.

Hilfe aus der Apotheke

Wer viele und unerträglich juckende Stiche hat, sollte am Besten eine Apotheke aufsuchen. Die Apotheker wissen meist genau welches Mittel für welche Stiche hilft. Meine Apothekerin hat mich auch schon zum Arzt geschickt als nach tagelanger Behandlung keine Besserung eingetreten ist. Oft reagiert der Körper aus anderen Gründen heftiger als üblich, dann sollte man den Grund dafür checken lassen und sich richtig behandeln lassen.

Nicht kratzen!

Auch wenn es schwer fällt. Ein normaler Mückenstich kann nach ein paar Tagen restlos verschwunden sein. Ein aufgekratzter Stich kann sich schnell entzünden und dann dauert es wesentlich länger und muss eventuell mit anderen Behandlungsmethoden eingreifen.

Auf einen „stichfreien“ Sommer!