Einen wunderschönen guten Morgen!
Am Mittwoch war es wieder soweit, der Hubschrauber umkreiste das Gebiet der Kampenwand und Hochries und einen Tag später kam dann traurige Nachricht im Regional Radio, dass ein Wanderer tödlich verunglückt sei. Immer mehr Menschen kommen in den Bergen zu Tode, besonders im Herbst und Frühjahr.

Das Wetter schlägt in den Bergen schnell um und dazu unterschätzen viele Wanderer die Anstrengung einer Bergtour. Wanderer sollten sich vor ihrer Tour darüber informieren, wie lange und wie schwer der Weg ist. Außerdem sollte der Wetterbericht beobachtet werden, den Regen, Wind oder sogar Schnee erhöhen das Unfallrisiko – Biergartenwetter im Tal – Wintereinbruch in den Bergen. Oft werden auch markierte Wege ignoriert und wer Abseits von den Wegen wandert, riskiert sich zu verirren. Am häufigsten werden Unfälle wegen falscher Ausrüstung insbesondere das falsche Schuhwerk gemeldet. Auch bei einem anscheinend leichten Auf- oder Abstieg sind feste Wanderschuhe das A+O. Wer im Sommer mit Flip-Flop auf die Berge steigt und verunglückt, dem ist nicht zu helfen. Die Ausrüstung kann über Leben und Tod entscheiden. Kann ich in den neuen Wanderschuhen laufen oder bekomme ich nach einer Stunde bereits Blasen an den Füssen. Warme Kleidung ist in den Bergen enorm wichtig, denn wenn plötzlich eine Kaltfront aufzieht und die nächste Hütte oder Alm noch weit entfernt, ist man schneller Erfroren als man denkt. Dazu sind mangelnde Kondition und fehlende Trittsicherheit fatal – geht die Kraft zur Neige, steigt das Risiko auf Grund der Schwäche zu stolpern oder durch einen Fehltritt abzustürzen.

Wandern ist ein Volkssport und das ist auch gut so. Jedoch viele Flachlandtiroler stürzen sich völlig unvorbereitet ins Bergabenteuer und bringen nicht nur sich, sondern auch andere in grosse Gefahr. Mein Nachbar ist bei der Bergwacht und hat erzählt, dass die Rettungseinsätze jetzt nach der Corona Krise wieder deutlich gestiegen sind, oft bei Wanderer die sich überschätzen und nicht mehr weiter oder zurückkommen. Er machte vier Punkte die dafür Verantwortlich sind – Selbstüberschätzung – mangelnde Planung – Zeitdruck – falsche Ausrüstung.

Viele konzentrieren sich auf das Ziel und vergessen dabei, dass sie auch noch Kraftreserven für den Abstieg brauchen. Wer sich in den Bergen bewegt sollte die Gefahren und Risiken Ernst nehmen, denn nur so kann man sich vor Unfällen schützen und das Vorhaben zu einem unvergesslichen und tollen Bergerlebnis machen.
Wünsche euch einen schönen Sonntag!