Sonntagsfrühstück 09. August

Einen wunderschönen guten Morgen!

Land unter – diese Woche ist Bayern abgesoffen und eigentlich fing es ganz harmlos an.

Bis zum Samstag 01.08. präsentierte sich das Wetter von seiner freundlichen Seite und die Welt in Bayern war in Ordnung. Sonne, blauer Himmel und 30 bis 34 Grad, am Abend dann ein Gewitter das in der Nähe von München mit Hagel und Sturm endete. Sonntag durchwachsen mit den ersten Regenschauern. Der Wetterdienst meldete für Montag und Dienstag Dauerregen und Temperaturen von nur noch 14 Grad.Am Montag wurden die Niederschläge von Stunde zu Stunde stärker. Als am Dienstag Morgen um 04.30 Uhr dann die Sirene heulte wurde ich sofort wach, die extremen Schauer in der Nacht habe ich zum Glück verschlafen. HOCHWASSER Chaos konnte ich dann beim Frühstück im Internet lesen.

Häuser, die Autobahn, Strassen und Keller – nicht einmal die Polizei wurde verschont. Allein in unserem Landkreis musste die Feuerwehr und THW mehr als 700 mal ausrücken und 1200 Einsatzkräfte waren unterwegs. Wenn Rettungskräfte auf der A8 (der wichtigsten Verbindung in den Süden) bis zur Hüfte im Wasser stehen und versuchen den Massen her zu werden, dann kann man sich das Ausmass bestimmt vorstellen. Die Autobahn glich einem Fluss, Fahrzeuge steckten fest und ab 6 Uhr morgens Vollsperre, was zu einem erheblichen Verkehrschaos führte. Sogar ein Polizeiauto blieb in den Wassermassen stecken. Im Berchtesgadener Land weichte der Regen einen Hang auf und die Erdmassen stürzten auf zwei Wohnhäuser, begruben das Erdgeschoss und einen Anbau. Zum Glück gab es keine Verletzte.

In manchen Ortschaften gab es kein Haus, wo der Keller nicht leergepumpt werden musste und “Keller unter Wasser” war mit Sicherheit das häufigste was die Einsatzkräfte zu hören oder lesen bekommen haben. Meinen Keller habe ich ständig kontrolliert, mitunter alle 1/2 Stunde, ist doch der Wassereinbruch 2012 noch immer in meinem Kopf. Man schaut dem Wasser zu wenn es steigt und kann nichts machen, doch zum Glück wurde ich dieses Mal verschont. Die Bergwacht evakuierte ein Jugendcamp im Jenbachtal – zwölf Kinder die dort ihre Ferien in Zelten verbrachten wurden in eine Berghütte gebracht. Für die Kinder war es eher ein Abenteuer, Angst hatte keiner, so konnte man in der Regionalpresse lesen.

Am Montag im Laufe des Tages hatte der Deutsche Wetterdienst sogar die höchste Warnstufe 4 ausgerufen und vor extrem ergiebigen Dauerregen gewarnt. Leider zu spät, das Ausmass hat sogar manchen Wetter Experten überrascht. So wurde aus kleinen Bächen, reissende Flüsse und ein Verkehrschaos im ganzen Landkreis. Meine Termine am Nachmittag habe ich vorsorglich schon frühzeitig abgesagt. Dass es auf der Zugspitze im August schon mal Schnee geben kann, ist nicht nicht ungewöhnlich. Ein kleinen Wintereinbruch – bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt fielen 30 cm Neuschnee, der heute bereits wieder Schnee von gestern ist.

Ab Dienstag Nachmittag entspannte sich die Lage etwas, obwohl der Starkregen bis 20 Uhr andauerte und sich erst Nachts die Situation verbesserte. Im Feierabend Verkehr reichte der Stau auf der A8 von Holzkirchen bis zum Chiemsee und im Radio wurde geraten auf der Autobahn zu bleiben, denn auf den Nebenstrecken war das Chaos noch grösser.

Aufatmen dann am Mittwoch, der Spuck ist vorbei, die schlimmen Regenfälle sind überstanden und die Sonne scheint. Mein Rasen war am Mittwoch noch eine grosse Pfütze und den Blumen tat der Regen auch nicht gut – Regen bringt Segen – ein Spruch der bei diesem Mistwetter nicht zutrifft. Regenmangel und Dürre ist nix – Dauerregen und Ueberschwemmung aber auch nicht! Jetzt beginnen die Aufräumarbeiten und das bei sommerlichen Temperaturen von über 30 Grad. Verrückte Welt !!!

Wünsche euch einen schönen und unwetterfreien Sonntag!