Sonntagsfrühstück, 29.August

Einen wunderschönen guten Morgen!

Dass mehrere Generationen im Haus zusammen leben ist nix Neues und eigentlich kenne ich es nicht anders. In meiner Kindheit lebten Grosseltern, Eltern und Kinder in einem Haushalt, wobei das Haus gross genug war, dass es zwei abgeschlossene Wohnungen waren – die Privatsphäre wurde respektiert und das Reich der Grosseltern wurde erst betreten wenn man anklopfte.

Man konnte sich jederzeit zurückziehen, doch die Mahlzeiten wurden am grossen Tisch gemeinsam in unserer Küche eingenommen. Die Arbeiten am Haus und im Garten wurden Hand in Hand gemacht und die Grosseltern haben die Aufsicht bei den Hausaufgaben übernommen wenn meine Eltern auf der Arbeit waren. Zusammenleben braucht ein Mindestmass an Regeln – jung und alt haben oft unterschiedliche Auffassungen und Vorstellungen. Dies kann Konflikte erzeugen wenn man unter einem Dach lebt, doch kann ich mich nicht erinnern, dass es in meiner Kindheit dazu kam.

Zum Glück war auch mein verstorbener Mann ein absoluter Familienmensch und ist in einer Grossfamilie gross geworden. Es war selbstverständlich, dass in unserem Haus auch die Eltern – die inzwischen das Rentenalter erreicht haben, im Haus leben. Jeder in seinem Reich, aber doch miteinander. Jetzt führen wir die Tradition weiter – Platz ist genug, damit jung und alt zusammen wohnen können. Gerade hier auf dem Land wohnen die Generationen zusammen – man kann sagen eine Selbstverständlichkeit und völlig normal. Familie ist einfach: Zugehörigkeit, ein Geben und Nehmen, Gefühle und nicht zuletzt Verantwortung.

Es fühlt sich ziemlich cool an, in einer eigenen Bude zu leben, diesen Gedanken hatte ich nie. Hatte auch niemals das Gefühl ein “Nesthocker” zu sein und meine Eltern hätten mich auch nie rausgeworfen. Die Familie hat oberste Priorität und es ist schön wenn die Familie zusammenhält. Wir leben in einer modernen WG mit erwachsenen Menschen – jung und alt.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!