Einen wunderschönen guten Morgen !
Noch stehen vielen Sommer-Zierpflanzen wie die Cosmea oder die Petunien in voller Blüte auf meiner Terrasse. Jetzt schon an den Frühling denken? Nach meinem letzten Besuch im Gartencenter gab es plötzlich kein Halten mehr. Dort liegen sie, fein säuberlich sortiert in kleinen und grossen Netzen, manche auch lose in Kisten. Tulpen, Narzissen, Muscari, Winterlinge und Alium um nur einige zu nennen. Nun kann es endlich los gehen. Die Pflanzzeit für Frühblüher erstreckt sich von ca. Mitte September bis zum ersten Frost. Da Frost bei uns bereits im November möglich ist, möchte ich die Pflanzung bis spätestens Mitte Oktober abgeschlossen haben.

Bei den kleinen, besonders früh blühenden Arten wie Schneeglöckchen und Winterling ist es empfehlenswert, sie bereits im September in die Erde zu setzen. Dann haben sie genügend Zeit, vor dem ersten Frost Wurzeln zu bilden. Andere Zwiebelblumen wie Tulpen können auch später in die Erde, solange der Boden frostfrei ist.

Oftmals hat man die Zwiebel bereits besorgt und keine Zeit sie zu setzten. Dann sollten sie kühl und trocken lagern, bevor es zur Schimmelbildung kommt. Blumenzwiebel sollten nicht zu lange Lagern, je länger man das Auspflanzen hinauszögert, desto mehr leidet die Qualität darunter. Vor dem Einsetzen erstelle ich mir einen Plan, wo die Zwiebel gepflanzt werden, es soll ein harmonisches Bild ergeben, nach Farben sortiert sein und um Lücken zu schliessen. Auch der Standort spielt eine Rolle, so mögen Narzissen einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Schneeglöckchen wachsen unter Bäumen ebenso wie auf der freien Wiese und Winterlinge gedeihen am Besten im Schatten. Nach der dunklen Jahreszeit ist das Erblühen von Frühlingsblumen fast wie ein Erwachen aus dem Dornröschenschlaf. Nicht selten beginnt die Blütezeit, wenn es draussen noch bitterkalt ist und womöglich auch noch Schnee liegt. Aber je milder der Winter ausfällt, desto eher blühen Frühlingsblumen und die ersten sind die Schneeglöckchen
Vor dem Einsetzen empfiehlt es sich, den Untergrund zu lockern. Staunässe vertragen die Blumenzwiebel nicht. Bei einem schweren Boden hilft eine Drainage aus grobem Sand oder Kies. Bei mageren Böden mischt man organischen Dünger oder Kompost unter. Die Pflanztiefe muss doppelt so tief sein, wie die Zwiebel gross ist. Nur dann gedeihen die Blumen, da das Wurzelwerk gut einwachsen kann. Hübsch sieht es aus wenn die Zwiebel zum Beispiel bei Muscari und Narzissen in Tuffs gesetzt werden. Zum Schutz vor Wühlmäusen und anderen Nagern können die Zwiebel in spezielle Pflanzkörbe gesetzt werden, die zuverlässig vor Frass schützen.

Frühlingsblumen sind für Bienen und andere Insekten die erste, wichtige Nahrungsquelle. Gerade Honigbienen und Hummeln sind auf Frühblüher wie Krokusse angewiesen. Deshalb werde ich dieses Jahr besonders viele Wildkrokus setzen. Besonders gut gefallen haben mir letztes Frühjahr die Wild-Tulpen, im sonnigen Steingarten. Es müssen nicht immer die grossen Blüten sein. Bei den Wild-Tulpen ist die Vielfalt sehr gross und ich hoffe, dass ich noch ein paar schöne Sorten bekomme um auch einige in Kübel zu setzten. Im Kübel sollte man darauf achten, dass die Gefässe Löcher haben und sich keine Staunässe bilden kann.
Es ist schon etwas verrückt, dass wir Hobbygärtner uns gerade erst vom Sommer verabschieden und dann übergangslos an den Frühling denken. Aber das gärtnerische Frühjahr steht schon in den Startlöcher und damit es ab März/April wieder anfängt zu blühen heisst es nun – ran an die Blumenzwiebel.
Wünsche euch einen schönen Sonntag!