Sonntagsfrühstück, 20. März

Einen wunderschönen guten Morgen!

Essen gehen und leckere Gerichte zu geniessen, die jemand für uns kocht, macht Spass aber nach einer Weile könnte es langweilig werden und vor allem teuer!

Für Berufstätige oder Menschen mit wenig Zeit ist es kaum möglich jeden Tag zu kochen. Gutes Essen bedarf ein wenig Aufwand und ich hatte früher das Glück, dass mir meine Mutter das Kochen abgenommen hat. Oft war ich von 8 Uhr bis 19 Uhr im Büro und war froh darüber, wenn das Abendessen bereits auf dem Tisch stand. Heute koche und backe ich sehr gerne, probiere und teste neue Gerichte und freue mich, wenn es meiner Familie schmeckt. Jeder weiss: Essen macht glücklich und wenn auch die Zubereitung Spass macht, ist es ein echter Mehrwert.

Besondere Mühe gebe ich mir – nicht nur dann, wenn ich Bilder mache – mit dem Anrichten der Speisen, einen schön gedeckten Tisch mit Tischdecke oder Platzteller – denn bekanntlich isst ja auch das Auge mit. Selbst ein Eintopf kann schön auf einem Teller präsentiert werden und ein Salat mit essbaren Blumen und frischen Kräutern schmeckt gleich wie bei einem Drei-Sterne-Koch. Frische Kräuter von der Fensterbank oder im Sommer aus dem Garten können einen riesigen Unterschied ausmachen. Pfefferminzblätter in einem Wassermelonen-Feta-Salat verwandeln diesen simplen Salat in eine köstliche Delikatesse und die Minze auszulassen wäre eine kulinarische Sünde.

Kochen soll Spass machen, allerdings ist es für viele eine Last, täglich eine Mahlzeit auf den Tisch zu zaubern. Kochen kann jeder lernen, doch bei manchen Gerichten bereue ich, dass ich meiner Mutter nicht öfters über die Schulter gekuckt habe. Mein Apfelstrudel war Geschmacklich ganz wunderbar, doch am Aussehen muss ich noch feilen. Dampfnudel, die meine Mutter mit links zubereitet hat, waren ein Desaster und völlig ungeniessbar. Kirtanudel, Schuxn und Schneeballen versuche ich erst gar nicht. Doch es ist schade, denn diese Köstlichkeiten vermisse ich. Hatte erst kürzlich unseren Dorfbäcker gefragt wann er denn Schuxn macht. Die Nachfrage ist leider zu gering und der Aufwand zu gross, meinte er und deshalb gibt`s sie nicht mehr.

Vor kurzem habe ich mir wieder ein altes Kochbuch meiner Mutter vorgenommen und darin hat sie zusätzlich einige Rezepte verewigt. Und wie das mit Handschriften so ist, die einen sind leserlich, die anderen eben nicht. Alte, überlieferte Gerichte wecken beim Essen stets schöne Kindheitserinnerungen auch wenn sie deftig und rustikal waren. Ein wenig Umgewandelt, vielleicht mit etwas weniger Fett, macht es auch heute noch Spass alte Gerichte nach zu kochen. Das können deftige Eintöpfe, kräftige selbstgekochte Brühen aus Suppenfleisch und viel Gemüse oder der bayrische Schweinebraten mit Biersauce sein. Eine Spezialität meiner Mutter war der heiss geliebte Gewürzkuchen und ich kann mich noch sehr gut erinnern, als sie sitzend (zu diesem Zeitpunkt war langes Stehen nicht mehr möglich) mir Anweisungen gab, wie ich den Kuchen zubereiten musste. Schade, dass ich bei Dampfnudel mit Vanillesauce nicht besser aufgepasst habe.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!