Einen wunderschönen guten Morgen!
Wenn Blumen fast das Doppelte kosten, die Kinder fieberhaft basteln und die Geschäfte das Sortiment an Parfüm und Schokolade aufstocken – dann ist Muttertag.
Ob Mama, Mutti oder Mummi – jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai feiern wir Muttertag. Dabei sind die Möglichkeiten seiner Mutter zu zeigen, wie sehr man sie liebt, vielfältig und reichen von Blumen über selbst gebastelte Aufmerksamkeiten. Ein opulentes Essen, ein Frühstück am Bett oder ein Ausflug ins Grüne, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Viele glauben ja, der Einzel- oder Blumenhandel hätte den Muttertag erfunden, doch die Amerikanerin Anna Jarvis gründete eine Mütterbewegung mit dem Namen Mothers Friendship und schon bald schwappte der Muttertag nach Europa.


Der Gedanke seiner Mutter Danke zu sagen, ist eigentlich sehr schön, doch ich denke, für die Mutter sollte jeder Tag Muttertag sein. Natürlich habe ich meine Mutter beschenkt, viel wichtiger war ihr jedoch, dass sich die Kinder Zeit genommen haben, der Frühstückstisch schön gedeckt war und wir zusammen einen schönen Tag verbracht haben. Je älter meine Mutter wurde, desto häufiger meinte sie – “spar dir lieber das Geld, ich brauche nichts mehr, lass uns schön essen gehen”. Ich persönlich brauche keinen Muttertag und möchte auch nicht im Scheinwerferlicht zu stehen. Natürlich freue ich mich über einen schönen Blumenstrauss, aber dafür muss nicht extra Muttertag sein. Viel lieber ist mir eine Umarmung meiner Tochter, dass sie Zuhause ist und dann sagt “Mama, ich hab dich lieb”.


Meine Tochter und ich unternehmen viel gemeinsam, tragen ähnliche Klamotten und haben die gleichen Interessen. Das Leben ist schön, auch wenn es einmal hoch her geht, dann muss das Haus auch nicht picobello aussehen und ein Fertiggericht liefert die notwendigen Vitamine. Und überhaupt ein gutes gemeinsames Erlebnis ist viel wichtiger als Perfektion. Festtage gibt es viele an denen gemeinsam gefeiert und gelebt wird. Muttertag hin oder her.
Junge Mütter brauchen heute gute Rahmenbedingungen, um Familie und Job ohne Probleme vereinbaren zu können. Einen verlässlichen Partner, der sie auch in der Hausarbeit unterstützt, einen guten Arbeitgeber der Mütter fördert und vor allem fair bezahlt. Früher wurde die Doppelbelastung Job und Familie durch Rollenverteilung gelöst, der Mann ging arbeiten und verdiente das Geld für die Familie, die Frau kümmerte sich um die Kinder und den Haushalt. Hohe Mieten und stark steigende Inflation macht es heute den jungen Familien schwer, die Rollenverteilung aufrecht zu erhalten.

Wie schon so oft am Muttertag, bleibt für ein ausgiebiges Frühstück heute keine Zeit, denn wir haben unseren monatlichen Stalldienst. Jedoch sind wir das perfekte Team, unterstützen uns gegenseitig und teilen schließlich ein gemeinsames Hobby. Für einen schnellen Kaffee und ein Wurstbrot ist noch Zeit, doch wir wollen die Pferde nicht warten lassen.
Euch wünsche ich einen schönen Sonntag und geniesst den Muttertag.