Einen wunderschönen guten Morgen!
Ende September wurde in unserer Kreisstadt Rosenheim ein “Blackout-Flyer” verteilt und ich frage mich seither, sorgt dieser Flyer für Panik oder mehr Sicherheit. Ein paar Tage später kam es am Freitag und Sonntag Abend nun tatsächlich in einigen Stadtteilen zu einem Stromausfall über mehrere Stunden und die Ursachen sind nicht bekannt. Die Kommentare in der Tagespresse folgten dann gleich und waren zum Beispiel, dass es eine Übung der Stadtwerke war oder dass jeder Blackout mal klein angefangen hat.



Im Flyer wird geraten, wie für einen 14-tägigen Camping-Urlaub in den eigenen vier Wänden zu planen. Neben Wasser, Essen und Bargeld sollen die Bürgen auch Medizin, Kerzen und einen Camping-Kocher zu Hause haben. Auch zu Schlafsäcken, Decken und warmer Kleidung wird geraten. Die fehlenden Gas-Lieferungen aus Russland könnten nicht nur für kalte Heizkörper sorgen. Auch die Stromversorgung in Deutschland ist womöglich gefährdet und die Experten warnen davor, dass der Einsatz von elektrischen Heizlüftern zu einem Zusammenbruch des Stromnetzes führen könnte.
Im Falle eines Blackouts steht das Leben erst einmal komplett still und um die Bürger auf diese Situation vorzubereiten, verteilte die Stadt Rosenheim diesen Flyer zur Vorsorge. Viele meiner Freunde leben in der Stadt und die Meinungen dazu sind ganz unterschiedlich. Doch ist die Lage wirklich so ernst?

Im Februar 1990 legte der Orkan Wiebke den Landkreis lahm. Umgestürzte Bäume, Schäden an Gebäuden, bei Autos und wir hatten für 5 Tage kompletten Stromausfall. Ohne elektrische Energie sind wir in vielen Alltagssituationen ziemlich hilflos und fallen medizinische Geräte aus, kann es sogar lebensbedrohlich werden. Zum Glück werden Stromausfälle in der Regel schnell behoben, doch es gibt Ausnahmesituationen wie 1990 und wir waren die ersten Stunden ziemlich hilflos. Die Stadt Rosenheim betont ausdrücklich, dass es sich bei dem Flyer nur um eine Vorsichtsmaßnahme zum Bevölkerungsschutz handelt. Die Stadt sei jedoch nicht mehr oder weniger Blackout gefährdet als andere Städte und man wolle auch keine Panik verbreiten, sondern die Bevölkerung sensibilisieren.

Ob es ein feindlicher Hackerangriff, eine Überlastung des Stromnetz – wenn 650.000 Heizlüfter ans Netz gehen oder die Gasversorgung ausfällt, eine Situation, die einem Angst und Schrecken einflößt. Deutschland ist leider für solche Szenarien nicht ausreichend gerüstet und die Regierung hat die Lage zwar endlich erkannt, handle aber nicht ausreichend. Jeder Bürger müsse sich vor Augen führen, was passiert, wenn kein Strom mehr fließt. Wir sollten jedoch nicht mit Panik reagieren, sondern mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung den Blackout verhindern und das heißt, wer der Gesellschaft etwas Gutes tun will, fährt seinen Stromverbrauch herunter. Es funktioniert nicht immer, wenn Solidarität von der Politik gefordert wird, doch die Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftssinn der Menschen hat sich doch bei den Coronamaßnahmen gezeigt. Jeder Hilft jedem!
Wünsche euch einen schönen Sonntag!