Kaum hat man den Garten für eine Woche sich selbst überlassen, grünt und blüht es an allen Ecken. Ein paar wärmere Tage mit Temperaturen von über 15 Grad, Sonnenschein und ein paar Regenschauer, schon zieht auch bei uns der Frühling ein, Tulpen und Co. stehen in Blüte.





Jetzt müssen noch die Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai abgewartet werden und dann können die Jungpflanzen, aber auch die im Winterlager abgestellten Geranien und Dipladenien endlich ins Freie. Auch wenn die Sonne bereits viel Kraft hat und lockt, die ersten wärmebedürftigen Pflanzen ins Freie zu bringen, bis zu den Eisheiligen kann es immer noch einmal frostig werden. Vor allem bei Hobbygärtner gilt es den Wetterbericht im Auge zu behalten, sonst ist es vielleicht um die gerade gepflanzten Balkonblumen und Tomaten geschehen. Gefürchtet werden die Eisheiligen auch von den Obstbauern und im Extremfall können die Blüten erfrieren und die Ernte zunichte machen. Eine alte Bauernregel lautet: “Pflanze nie vor der kalten Sophie”. Die kalte Sophie ist am 15. Mai.





Auch wenn solche Regeln nicht immer zutreffen, sind sie für Hobbygärtner eine gute Orientierung. Viele Sommerblumen wie zum Beispiel Geranien, Petunien, Dahlien, Begonien, um nur einige zu nennen, sollten erst nach den Eisheiligen gepflanzt werden, da sie auf Kälte sehr empfindlich reagieren. Auch Gemüse wie etwa Gurken, Tomaten, Zucchini und Kürbisse sollten erst ab Mitte Mai gepflanzt werden. Wer es nicht abwarten kann und bereits früher Blumen und Gemüse ins Freiland gesetzt hat, sollte die Temperaturen im Auge behalten, um die Pflanzen vor Kälte zu schützen. Dazu eignen sich Gartenvlies, Jutesäcke oder auch Kartons, Kunststoffhüte, zur Not auch alte Bettlaken. Allerdings muss der Schutz tagsüber, wenn es wärmer wird, entfernt werden, um eine Überhitzung zu vermeiden. Auch empfindliche Kübelpflanzen wie etwa Zitrusgewächse, die zur Gewöhnung bereits ins Freie gebracht wurden, müssen nachts geschützt werden.






Geduld ist die größte Tugend eines Gärtners und diese Bauernregel zu beachten schadet nicht. Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie – so heißen die Schreckgespenster der Hobbygärtner, die sich auch mit keiner Vogelscheuche vertreiben lassen. Auch wenn es noch so sehr in den Fingern juckt und das Wetter einen verführen will. Wer zu früh pflanzt, dem kann die Mühe umsonst sein und die Pflanzen sind verloren. Auch wenn es sehr schwerfällt !!



Nun beginnt endlich das Gartenjahr und mit den Zwiebeln, die ich im Vorjahr und Herbst in den Boden gesetzt habe, kann man täglich was Neues entdecken. Ich empfinde gerade die Farben und ihre Strahlkraft im Frühjahr besonders intensiv. Leuchtendes Violett und knalliges Gelb in Verbindung mit dem satten Grün lockt nicht nur die Insekten an, sondern ich könnte von Frühmorgens bis zum Sonnenuntergang im Garten verbringen.