Sonntagsfrühstück, 2.Juli

Einen wunderschönen guten Morgen!

Seit in unserem und in den benachbarten Landkreisen Wölfe und Bären nachgewiesen wurden, herrscht bei den Almbauern und auch in der Touristik große Sorge. Wie soll es im Sommer und im Herbst weitergehen?

Nur mit großem „Bauchschmerz“ treiben die Landwirte ihr Vieh auf die Almen, denn kaum ein Tag wo in der Presse von gerissenen Schafen, Kälbern und Rehe nicht berichtet wird. Im bergigen Grenzgebiet der bayerischen Landkreise Miesbach, Rosenheim, Traunstein und Berchtesgaden, zum benachbarten Tirol werden immer wieder gerissene Schafe, Ziegen oder Rehe gefunden. Die Möglichkeit, dass statt des Wolfs nun ein Bär die Tiere getötet haben, beruhigt die Almbauern jedoch keineswegs. Sie sind schon seit Monaten äußerst besorgt und konkrete Erkenntnisse können erst nach einer genetischen Probe geben. Mehr als eine Dutzend Mal wurde im Freistaat in der letzten Zeit ein Braunbär entdeckt – durch Spuren oder Fotofallen. Die Stimmung ist aufgeheizt, seit Mitte April in Südtirol ein Jogger von einem Bären offenbar getötet wurde. Dabei gehört der Mensch nicht zum Beuteschema des Bären und dank ihres ausgezeichneten Hör- und Geruchssinn weichen sie Menschen meist rechtzeitig aus. Die häufigsten Angriffe gehen von Bärenweibchen mit Jungen aus. Sie neigen zu aggressivem Verhalten aus Angst vor einer Bedrohung ihres Nachwuchses.

Wer einem Bären begegnet, sollte ruhig bleiben und sich langsam entfernen, hektische Bewegungen oder Attacken gegenüber dem Tier sind gefährlich. Im unwahrscheinlichen Fall, dass der Bär auf einem zukommt, sollte man sich auf den Boden legen und tot stellen. Eine ziemlich kuriose Erklärung, die ich in unserer Regionalzeitung gelesen habe und mir nicht vorstellen kann, dass sich im Notfall jemand auf den Waldboden legt. Auch wenn es ein wenig unwahrscheinlich ist, einem Braunbären in freier Natur zu begegnen, bereitet der Gedanke daran vielen Menschen Angst.

Ende Mai wurde an einem Bahngleis nahe Salzburg, wenige Kilometer von der bayerischen Grenze ein toter Bär entdeckt, der von einem Zug überfahren wurde. Ob es sich hierbei um den Bären handelt, der in unserem Gebiet durch die Wälder streifte und Schafe gerissen hat, wurde noch nicht bekannt gegeben. Früher waren Bären in ganz Europa verbreitet und lebten bevorzugt in Wäldern. Sie verschwanden vor allem in Westeuropa durch Rodungen, wodurch der Bär seinen Lebensraum verlor. 2006 kam Problembär Bruno aus dem italienischen Trentinio über Österreich nach Bayern. Er riss Schafe, Ziegen, Kaninchen, Hühner und plünderte Bienenstöcke. Die bayerische Staatsregierung stufte das Tier als Bedrohung für den Menschen ein, da er sich auch in der Nähe von Siedlungen aufhielt. Am Ende wurde er unter großen Protesten zum Abschuss freigegeben. Heute ist er ausgestopft im Museum Mensch und Natur in München ausgestellt.

Übrigens: Nicht Bären und Wölfe sind die gefährlichen Tiere in den Alpen. Wanderer sollten sich vor allem von den harmlos aussehenden Tieren in Acht nehmen – der Kuh !!! Kühe haben schon so manchen Wanderer auf ihre Hörner genommen.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!