Eine Shopping Tour der anderen Art
Einmal keine Schuhe, Blusen und Pullover, sondern Blumen.
Meine Tochter machte mich darauf aufmerksam, dass sie kurz vor Prien am Chiemsee ein wunderschönes Blumenfeld entdeckt hat. So machten wir uns vergangenen Samstag auf den Weg, ich war schon neugierig. Vermutlich bin ich schon 100 mal an diesem Feld vorbei gefahren, es ist mir aber bisher noch nie aufgefallen ist. Ein Feld, ich glaube so gross wie ein Fussballplatz. Gladiolen, Dahlien und Sonnenblumen so weit bis das Auge reicht. In allen Farben, Formen und Größen, ein Augenschmaus für einen Blumen- Fan wie mich, und das den ganzen Tag, ohne Ladenöffnungszeiten. Gut, dass ich festes Schuhwerk an hatte, denn in der Nacht hatte es geregnet und so waren die Wege zu den Blumen ein wenig aufgeweicht.
Aufgrund der Fülle von Blumen wusste ich erst nicht, wo ich anfangen sollte. Ein gut geschliffenes Messer lang bereit und schon konnte die Shopping Tour losgehen. Ich habe ja schon mal angedeutet, dass Dahlien eigentlich nicht zu meinen Favoriten gehören. Aber hier, eine Pracht in gelb, rot, orange, weiß und dunkelrot. Von jeder Farbe wollte ich eine Blume haben, über 20 Stück sind es dann geworden.
Auch bei den Gladiolen konnte ich nicht widerstehen. Satte Farben wie lila, orange und rot, aber auch weiss, in einer stattlichen Größe von fast einem Meter. Wo bekommet man diese Frische bei Blumen – nur auf dem Blumenfeld, denn bei Floristen sind die Zuliefer-Wege lang und oft stehen die Blumen bereits tagelang im Geschäft.
Blumenfelder oder auch Erdbeerfelder werden meist nebengewerblich von Landwirten betrieben. Sie sind auf gutes Wetter angewiesen und auf die Hoffnung das kein Hagelunwetter das Feld vernichtet. Die Landwirte profitieren davon, dass vorbeifahrende Passanten spontan aussteigen und sich einen schönen Blumenstrauß zusammenstellen, besonders am Wochenende bei schönem Wetter, denn bei schlechtem Wetter fahren die wenigsten mit Gummistiefel im Auto herum. Von Blumenfelder könnte ich nicht leben, erzählt mir der Besitzer. Es passiere immer öfter das Jugendliche die Geldkiste knacken und auch die Ehrlichkeit und Zahlungsmoral der Menschen sei nicht mehr wie früher und alle “Schwarzpflücker” könnte er auch nicht erwischen.
Zu guter letzt entdeckte ich auch noch Zierkürbis, Speisekürbis und und Artischocken.
Artischocken mag ich nicht besonders, vielleicht habe ich diese Frucht auch nur falsch zubereitet, sodass mir das Gericht nicht schmeckte. Aber als Blume – ein echter Hinkucker. Werden die Blütenstände nicht geerntet, entwickelt sich aussergewöhnliche schöne, lilafarbene Blüten. Eine Staude kann bis zu 1,50 Meter gross werden und ist in den Monaten September und Oktober erhältlich. Artischockenblüten halten bis zu 20 Tage.
Es ist Herbst und endlich wieder Kürbiszeit, der Küchenplan kann erweitert werden. Leckere Gerichte mit Kürbis, wie Risotto, die beliebte Kürbiscremesuppe, aber auch Spaghetti oder als Gemüsebeilage. Für alle Kürbis-Liebhaber werde ich in der nächsten Zeit ein paar verlockende Gerichte vorschlagen, Kürbis, mit seinem hohen Nährstoff und Vitamingehalt, ist viel zu schade ihn nur auszuhöhlen und ihn als Deko-Element vor die die Türe zu stellen. Eine wärmende Suppe zur kalten Jahreszeit, ein Gedicht.
Wie der Name bereits erahnen lässt werden Zierkürbisse für dekorative Zwecke benutzt und sind ungeniessbar. Zierkürbis sind in verschiedenen Größen, Farben und Formen erhältlich. Herbstliche Farben von gelb, orange, grün bis zu Rotbraun, mit Herbstblüher oder Lampignonblumen, Zapfen, Moos, Beeren und Kastanien, verziert mit Heu oder Stroh, so lässt sich die Terrasse oder Hauseingang hübsch dekorieren. In einen Korb oder einer Schale arrangiert oder mit einer Kerze, auch hübsch als Tischschmuck. Im Herbst bietet die Natur jede Menge Material, um das Haus oder den Garten zu schmücken.
Meine Tochter konnte meinen Kaufrausch kaum bremsen, aber die Verlockung war einfach zu gross um hier zu widerstehen. Gut, dass der Kofferraum gross genug ist.