Kaum sind die Weihnachtsfeiertage vorbei, die Sylvesterböller abgeschossen und das neue Jahr eingeläutet, werden auch schon die ersten Faschings- oder Karneval Sitzungen und Bälle veranstaltet. Helau und Alaaf die fünfte Jahreszeit beginnt, jedoch ist 2018 die Faschingszeit überschaubar, denn bereits am 13. Februar dem Aschermittwoch ist der Spuk vorbei.
Traditionell werden zu Beginn der Saison die schwarz/weiss Bälle veranstaltet, bei dem man das Gefühl hat, lachen ist nicht erlaubt, sondern das Motto lautet – gesehen und gesehen werden. Als alleinstehende Frau sollte man den Ball so und so nicht besuchen. Hier findet man Ehepaare die gerne das Tanzbein schwingen und die Frau sieht es nicht gerne, wenn der Partner mit jemand anderem auf die Tanzfläche geht. Zumindest hier bei uns in Bayern.
Ich gebe zu, mit Fasching konnte ich noch nie viel anfangen, nicht mal als Kind wenn ich von meiner Mutter, verkleidet als Marienkäfer oder Prinzessin, die Kinderbälle besuchte. Ich mag mich nicht verkleiden – wenn ich muss, wenn alle sich verkleiden, schlimmstenfalls auch noch nach einem Motto. Es gibt ja genügend Leute, die es toll finden, sich in alberne Outfits zu stecken und sich von fremden Menschen Küsschen um Küsschen den Noro-Virus abzuholen, Vor einigen Jahre musste ich meiner Freundin zu liebe, auf einen Maskenball gehen, was die reinste Folter für eine Faschingsmuffel ist. Na gut, einmal ist keinmal dachte ich und lies mich überreden. Mit Alkohol, den ich aber nicht vertrage, könnte man sich so einen Abend vielleicht “schön” trinken, jedoch hatte ich von der schnapsgrölenden Faschingsmeute schnell die Nase voll und wollte noch vor Mitternacht den Ball verlassen. Taxi – Fehlanzeige. Endlich erreichte ich meine Tochter, sie musste mich so schnell wie möglich abholen. Um nicht wieder in den Ballsaal zu müssen, beschloss ich – bei Schneegestöber- ihr entgegen zu gehen. In High Heels, dünnen Strümpfen und leicht bekleidet, stampfte ich im Schnee, bis zur nächsten Bushaltestelle um mich hier unterzustellen. Ein freundlicher Autofahrer hielt an und klärte mich auf, das um diese Zeit kein Bus mehr fährt, schloss die Türe und fuhr weiter. Na, vielen Dank!
Ganz fürchterlich finde ich auch die Karneval Sitzungen und Rosenmontags Umzüge die jedes Jahr stundenlang im Fernsehen übertragen werden. Leider kann ich mit diesem Humor nichts anfangen, verstehe zum Teil die Dialekte nicht und denke das hier der rheinische Frohsinn und die eher zugeknöpfte Mentalität der Bayern zu verschieden sind. Wir feiern lieber in der bayrischen Tracht – zum Beispiel auf dem Herbst- oder Oktoberfest.
Wer glaubt, er könnte in der Faschingszeit dem Trubel entfliehen und auf Teneriffa ein paar Tage ohne närrischen Treiben geniessen – Fehlanzeige! Auf der spanischen Insel findet der zweitgrößte Karneval-Umzug, nach Brasilien, statt.
Ich finde, das es bei Fasching oder Karneval tatsächlich nur eines gibt – entweder man hasst oder liebt es, aber eines ist sicher – am Aschermittwoch ist alles vorbei.