Sonntagsfrühstück, 08. März

Einen wunderschönen guten Morgen!

Wir müssen draussen bleiben?

Auch wenn ein Hund gut erzogen ist, dennoch sind sie nicht überall willkommen.

So sind Hunde auf Kinderspielplätzen, im Supermarkt, beim Bäcker und Metzger, Badeanstalten, Krankenhäuser, in Schulen, auf Sportplätzen und Kindergärten grundsätzlich verboten oder unerwünscht. Für Restaurants, Hotels und Gaststätten gibt es keine einheitliche Regel, es gilt das Hausrecht und der Inhaber entscheidet ob der Hunde in seinem Haus toleriert wird.

Lillii liebt lange Spaziergänge bei uns in der Gegend, dagegen Ausflüge in die Stadt sind für sie purer Stress. Zu hektisch, zu laut, zu viele Menschen und immer an der Leine. Lillii vor einem Geschäft anzuleinen und warten zu lassen ist keine gute Option. Viele Menschen würden stehen bleiben, meinen es zwar nur gut, doch sie lässt sich von Fremden weder anfassen noch streicheln und fühlt sich bedrängt. Bin mir nicht sicher ob sie dann schnappen oder sogar beissen würde. Bei grossen Veranstaltungen wie auf dem Weihnachtsmarkt oder Volksfeste bleibt Lillii zuhause, denn bei grossen Menschenmenge werden kleine Hunde oft übersehen oder gar getreten.

Vor Jahren hatte ich Lillii am 1. Mai zum Maibaumaufstellen im Dorf dabei und als die Blaskapelle loslegte, bekam sie Panik und rannte alleine nach Hause. Hunde haben ein viel besseres Gehör als wir Menschen, sodass laute Livemusik oder gar ein Feuerwerk für einen Hund sehr unangenehm ist und zu einem traumatischen Erlebnis werden kann.

In den meisten Lokalen sind Hunde willkommen, jedoch eine Anfrage kann bei der Tischreservierung nicht schaden und ich bitte stets nach einem Tisch der etwas abseits ist, sodass ich ihre Decke ablegen kann und möglichst wenige Leute vorbei gehen können. Besonders schön ist es, wenn der Hund im Restaurant geduldet wird, sondern auch auf den Vierbeiner eingegangen wird und oft kommt der Kellner, ungefragt, mit einem Napf mit frischem Wasser. Erst kürzlich war ich mit einer Freundin in einem „Nobel“ Restaurant und fragte bei der Reservierung ob ich meinen Hund mitbringen dürfte. Die Antwort war – wenn er nicht beisst und sich ruhig verhält, gerne. Beim Betreten des Lokals begrüsste Lillii die Besitzerin für sie sehr ungewöhnlich herzlich und die beiden waren von Anfang an, ein Herz und eine Seele. Inzwischen sind wir dort Stammgäste.

Leider hat Lillii nie gelernt alleine Zuhause zu bleiben, denn früher war meine Mutter immer daheim. Für sie ist es Stress, auch wenn ich nur kurz zur Post oder zum Bäcker fahre. In der kalten Jahreszeit ist es kein Problem sie im Auto warten zu lassen, was im Frühling und Sommer unmöglich ist. Bei Sonnenschein schnellt die Temperatur gerne mal auf über 20 Grad, womöglich bei geschlossenen Fenstern, heizt sich der Wagen so schnell auf, dass es für Hunde zu heiss wird, selbst dann wenn es nur eine kurze Zeit ist. Zum Glück habe ich eine Nachbarin die Hunde liebt und Lillli sehr häufig zum Spaziergang mitnimmt.

Glücklich ist Lillii wenn ich mir meine Reit- oder Stallklamotten anziehe. Dann wartet sie schon ungeduldig mit Schwanzwedeln und voller Vorfreude. Am Stall sind Hunde erlaubt, solange sie sich benehmen und mit dem jungen Schäferhund der Stallbesitzerin klar kommen. Lillii kommt mit allen Hunden klar, nur auf Grund ihres betagten Alters (sie wird im Sommer 15 Jahre) hält sie sich von wilden Hunde Spielen fern und liegt dann brav unter dem Tisch.

Natürlich möchte ich Lillii am liebsten überall dabei haben, aber ein gut besuchter Weihnachtsmarkt, wo manchmal heisser Glühwein verschüttet wird und dem Hund im Gedränge auf die Pfoten gestiegen wird, ist bestimmt kein angenehmer Ort für einen Vierbeiner.

Einen schönen Sonntag für Euch !