Sonntagsfrühstück 11. Oktober

Einen wunderschönen guten Morgen!

Die Folgen der Corona Pandemie zeigt sich immer mehr auf dem Arbeitsmarkt. Kein Tag ohne Pressemeldungen wie – Abbau der Arbeitsplätze, Kündigungen und Kurzarbeit. Waren die ersten Monate noch die Mitarbeiter der Gastronomie, Messebauer und Leiharbeitsfirmen am stärksten betroffen, sind es jetzt die Mitarbeiter der Auto- und Automobilzulieferer, aber es geht Quer in allen Branchen.

Job-Kahlschlag und Zahlungsunfähigkeit – die schlechten Nachrichten der letzten Monaten reissen nicht ab, was jedoch Corona nicht alleine verursacht hat. Am schlimmsten betroffen sind kleinere und mittlere Unternehmen, die mit den “Grossen” einfach nicht mithalten können. Die Autoindustrie – der Motor der deutschen Wirtschaft, prägt nicht mehr das Wachstum, doch auch schon 2019 schwächelte der Markt wegen des Umbau in die Elektromobilität. Läuft es bei den Autohersteller schlecht, spüren es sofort die Zulieferer. Doch auch die Luftfahrtbranche trifft es mit voller Wucht und mit einem deutlichen Stellenabbau will die Lufthansa aus den Turbulenzen fliegen. Der Einbruch der Nachfrage an Geschäfts- und Urlaubsreisen, sowie ein deutlich geringeres Frachtaufkommen macht auch allen anderen Fluggesellschaften sehr zu schaffen.

Letzte Woche habe ich meinen Heizungstechniker angerufen, ob er denn Zeit hätte die jährliche Inspektion meiner Heizung durchzuführen, meinte er, dass bis Ende November Terminarbeiten ausführen müsste und nur in Notfällen kurzfristig einspringen würde. Also haben wir für Anfang Dezember einen Termin vereinbart und auch sonst sind die Bücher der Handwerker noch gut gefüllt. Die Messebauer waren unter anderem die ersten, die schwer von der Pandemie betroffen waren und werden vermutlich auch die letzten sein, sofern es sie noch gibt. Ende Februar wurde eine Messe nach der anderen abgesagt, was auch für den Catering Service und den Druckereien hohe Verluste einbrachte. So hat sich das Volumen der Druckerzeugnisse um 80 Prozent reduziert, was zur Folge hat dass, dass die Hälfte aller Druckereien bis Frühjahr 2021 schliessen werden. Jedoch das Kartonagen- und Verpackungssegment hat sich erhöht, was auf die vermehrte Nachfrage im Internet zurückzuführen ist. Viele Firmen haben das Limit längst erreicht und nun werden alle Einsparpotenziale wie Streichung der Investitionen und Personalabbau ausgeschöpft – leider sind besonders Frauen davon betroffen. Jeden Tag neue Hiobsbotschaften und kein Ende in Sicht, die Politik hat anfangs viel dafür getan die Wirtschaft zu stützen und jetzt besteht die Gefahr dass die Grossen weiter wachsen und der Wettbewerb verfällt.

Die gestiegene Sorge vor dem Jobverlust ist nicht nur in Deutschland zu spüren und besonders gross ist die Angst in den typischen Urlaubsländern Spanien, Italien und Portugal. Schnell wurden die Grenzen geöffnet und ein Urlaub im Süden möglich, jedoch die steigenden Infektionszahlen haben die Urlaubsfreude wieder eingetrübt. Urlaub nicht auf Mallorca sondern an der Ost- oder Nordsee – ist doch auch nicht so schlecht!

Jetzt ist zu hoffen, dass die Zahlen der Infektionen nicht weiter ansteigen und dafür der Wirtschaftsmotor wieder anspringt. Einen weiteren Lockdown kann und darf sich Deutschland und Europa nicht leisten.

Wünsche euch einen schönen Sonntag und bleibt gesund!