Endlich ist es draussen wieder länger hell, nur die Temperaturen spielen noch nicht mit und letzte Woche hatten wir wieder Schnee und Frost. Spüre keinen Energieschub und würde gerne meinen Winterschlaf fortsetzen, fühle mich matt und antriebslos.
Bin mir nicht sicher, liegt es an der Frühjahrsmüdigkeit, noch im Winterschlaf oder liegt es am Lockdown. Meist kurz nach Mittag steigt diese bleierne Müdigkeit auf, die Augen werden schwer und Abends, spätestens um 21 Uhr möchte ich nur noch schlafen. Langsam finde ich den Lockdown sehr Kräfte raubend, die ständige Sorge um die Corona Lage, um die Gesundheit der Familie – besonders auf die älteren Menschen und um die finanzielle Situation. Dankbar bin ich, dass ich von Zuhause arbeiten kann, dass ich nicht wie die Menschen in Kranken- und Pflegeeinrichtungen, an der Supermarktkasse oder den öffentlichen Verkehrsmittel dem Virus ausgesetzt bin. Und überhaupt, dass ich noch Arbeit habe – im Gegensatz zu vielen andern Selbstständigen, den Künstlern, Musikern, den Gastwirten oder Hotelbesitzer. Wie müde müssen sie alle erst sein?

Wir sind alle Pandemie-Müde und die Tatsache, dass der Lockdown vorerst bis Ende März verlängert wird ist nicht gerade aufbauend. Die fehlenden Kontakte mit Freunden und der Familie ist wichtig für die Gesundheit und die Stimmung, lenken von negativen Gedanken ab, helfen so über mach triste Stimmungsphase hinweg. Tipps und Ratschläge gibt es viele und die meisten sind auch richtig. Mit meinen Wünschen bin ich erst einmal vorsichtig und ich hoffe dass die Impfung greift, wir irgendwann wieder ein normales Leben führen dürfen. Denke jedoch, dass wir noch ein wenig Geduld haben müssen. Jetzt freue ich mich auf den Frühling – auf den freuen ich mich jedes Jahr, aber nach einem langen Corona Winter wird das noch einmal schöner sein. Im Garten werkeln, draussen sitzen und vielleicht bald gefahrlos andere treffen können. Ich freue mich auf einen geregelten, typischen Alltag. Wieder regelmässig und ohne Plan zum Stall fahren, einfach dann, wann ich Zeit und Lust habe. Reitstunden nehmen, ins Kino gehen und nach getaner Arbeit einen Restaurantbesuch mit einem leckeren Essen.
Also einfach das ganz normale Leben, was man vorher gar nicht so zu schätzen wusste. Das man sich wieder frei bewegen kann und der persönliche Austausch mit anderen Menschen. Heute habe ich bei Facebook gelesen, dass unser Gartencenter die Blumenhalle umbaut hat und es wird Zeit, dass ich endlich einmal hinkomme. Bei unserem Dorfwirt sind die Maler am werkeln und beim Seewirt sind auf der Terrasse grosse Renovier-Arbeiten im Gange. Ja, es wird eine Zeit nach Corona geben und für die wünsche ich mir, dass an allen Orten das Leben und die Lebendigkeit zurückkehrt. Und darauf freue ich mich.

Wünsche euch einen schönen Sonntag und bleibt Gesund.