Von der Idee zur Leidenschaft

Vor genau fünf Jahren, im März 2017 haben sich meine Tochter und ich das erste Mal über meinen jetzigen Blog unterhalten. Einer meiner grossen Kunden ist zerschlagen worden und ich hatte plötzlich mehr Zeit – aber über das Bloggen keine Ahnung. Meine Tochter hat durch ihren Job im Marketing gute Einblicke, war in den ersten Jahren und ist auch heute noch eine tolle Unterstützung. Ein Thema war schnell gefunden, denn mit Ü60 ist das Leben noch nicht vorbei.

Ganz im Gegenteil ein Lebensabschnitt bei dem man langsam an die Rente denken darf, um die neue Lebensphase zu nutzen. Ü60 bedeutet im Kopf jung zu bleiben, die Mode und den Garten zu lieben, seinen Hobbys endlich verstärkt nachzugehen, ohne ständig auf die Uhr zu sehen. Es dauerte bis Herbst 2017 bis der erste Blog Beitrag Online ging.

Mein grosses geplantes Thema, Reiten anfangen mit Ü60, ist in den letzten Monaten etwas vernachlässig worden, was ich nicht wollte und so auch nicht kalkuliert war. Zuerst kam mein ersten Unfall mit einem Kreuzbeinbruch, dann die schmerzhafte Kalkschulter, der Tod von unserer Islandstute Rosii und jetzt die Pandemie, wo nur Beritt und keine Reitstunden gestattet werden. Würde gerne wieder eine Reitstunde nehmen, aber das muss jetzt warten.

Inzwischen ist mein Blog mein grosses Hobby, zu schreiben und fotografieren. Wenn ich mir die ersten Bilder ansehe und mit heute vergleiche, denke ich, dass ich mich verbessert habe. Mir ist es wichtig, meinen Blog mit schönen Bildern zu bereichern.

Ich bin kein Profi und hier ist immer noch ein privater Blog und kein Hochglanzmagazin. Ich freue mich aber selbst, wenn mir ein Bild gelungen ist. Natürlich sehe ich mir immer wieder Bilder auf Seiten von Profi-Fotografen an. Diese Perfektion werde ich nie erreichen, schon deshalb nicht, da mir die Profi Ausrüstung und auch das Auge für das perfekte Bild fehlt. Typische Anfängerfehler waren, dass ich zum Beispiel im Sommer versuchte in der Mittagszeit zu fotografieren und das hochstehende Licht hat jedes Bild versaut. Dabei ist am frühen Morgen, wenn der Tau noch auf den Pflanzen liegt, einfach die bessere Tageszeit und gibt den Bildern eine besondere Stimmung. Es dauerte eine Weile um die Lichtwirkung richtig kennenzulernen und einzuschätzen. Die schönsten Wintermotive sind bei Neuschnee, die Bäume und Sträucher sind verschneit und sehen aus wie mit Puderzucker überzogen. Oder bei viel Schnee und Sonnenschein – nur diese Kombination kommt nicht so häufig vor, am wenigsten am Wochenende wenn man viel Zeit hat und auf Motiv Suche geht.

Heute suche ich nach aussergewöhnlichen Perspektiven und lege mich auch einmal flach auf den Boden, immer in der Hoffnung, dass mein Nachbar nicht gerade auf seinem Balkon sitzt und mich beobachtet. Ich koche gerne und es macht mir grossen Spass die Gerichte schön anzurichten, Bilder zu erstellen und mein Rezept zu veröffentlichen. Es gab aber Gerichte, die wir während der Woche 4x gegessen haben, da die Bilder einfach schlecht waren. Gutes Essen, Mode, Blumen, mein Garten und Deko gehören einfach zu mir und jede freie Minute stecke ich in meinen Blog.

Meinen Alltag verbringe ich meist ab halb 8 Uhr im Büro und versuche mit meinem Vollzeitjob, Haushalt, Garten und Blog alles unter einem Hut zu bringen. Zwischendurch muss der Einkauf erledigt werden, gehe mir dem Hund und versuche Wäscheberge zu vermeiden. Aber an manchen Tagen wünschte ich mir der Tag hätte ein paar Stunden mehr. Letztes Jahr hatte ich 486.400 Aufrufe und 340.700 Besucher auf meinem Blog, eine Zahl bei der es einfach Spass macht, den Blog fortzuführen.