Glücklich beim Gärtnern

Jeder der einmal im Garten vor sich hingewerkelt hat, weiss wie gut die Arbeit im Grünen tut. Ein Blumenbeet zu bepflanzen, aus Samen Gemüse ziehen und täglich beobachten wie der Garten grüner wird, im Sommer die volle Blütenpracht explodiert und das sich die Mühe mit dem Gemüsebeet auch lohnt. Die Natur – ein kleines Wunder.

Gartenarbeit macht glücklich und Wissenschaftler haben es längst herausgefunden, dass Natur Körper und Seele guttun. Keine Frage, Glück ist für jeden etwas anderes, doch wer mit dreckigen Fingernägel und schmerzendem Rücken sein Glück sucht, ist meist mit der Natur verbunden.

Ich arbeite gerne im Garten, herunter zu kommen nach einem langen Bürotag. Unkraut zupfen hat etwas Meditatives und es hilft mir über dies und jenes nachzudenken. Die Gartenarbeit unterstützt auch die Fitness, sie fordert den ganzen Körper, mal mehr – wie beim Ausbringen von schweren Säcken Erde oder beim Rasen mähen und mal weniger – wie beim einbuddeln der Blumenzwiebel im Herbst. Gartenarbeit ersetzt das Fitness-Studio und für viele ist die Arbeit im Grünen sogar Therapie. Erst kürzlich habe ich gelesen, dass selbst unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Gartenarbeit entspannt.

Der Duft von frisch geschnittenem Gras, riechen an Kräutern oder Duftnelken und zwischen den Arbeiten ein paar Erdbeeren naschen – Gartenarbeit ist ein Erlebnis für alle Sinne. Zu allen Dingen kommt dann noch das Erfolgserlebnis, wenn aus den kleinen Pflänzchen, sich prächtige Stauden entwickeln und aus ein paar Samen frisches Gemüse geerntet werden kann. Klingt jetzt etwas albern, aber die Hopfenstaude die ich Mitte Mai gepflanzt habe, wächst täglich zwischen 8 und 15 Zentimeter und das weiss ich nur, weil ich es fast täglich kontrolliere.

Doch zur Lust kommt oft der Frust und vor allem Gartenneulinge sollten nicht verzagen, wenn etwas nicht so wächst und gedeiht wie gewünscht. Gärtnern ist ein Lernprozess und selbst alte Hasen lernen immer wieder neue Tricks und Kniffe. Wen einmal das Gartenfieber gepackt hat, der ist nicht mehr zu bremsen. Motivation ist gut, dagegen kann Ungeduld schnell zu Fehler führen, über die man sich später ärgert. Die Natur bestimmt das Tempo! Auch das Wetter spielt eine grosse Rolle und ein Unwetter kann der Gartenarbeit schnell den Garaus machen.

Niemand kann das Wetter beeinflussen und es ist schwierig Gemüse und Blumen vor Sturm und Hagel zu schützen. 2012 hatten wir so ein Unwetter, dass innerhalb von Minuten alles zerstörte und kaum etwas zu retten war. Nach dem Unwetter war ich frustriert und dachte ich mir – hol dir ein paar Kübel grüne Farbe, streiche alles an und lass die Gartenarbeit einfach bleiben. Dennoch ist noch kein Hobbygärtner vom Himmel gefallen und Rückschläge gehören dazu.

Die Gartenarbeit ist ein erfüllendes und abwechslungsreiches Hobby. Zeit an der frischen Luft und in der Natur zu verbringen ist nur eine der vielen Seiten. Jeder kann bei der Gestaltung seines Gartens viel Kreativität einfliessen lassen und vom Gefühl, die Früchte seiner Arbeit zu sehen und auch schmecken zu können, entschädigt alles.