Wie geht`s jetzt weiter ?

Nach heftigem Dauerregen hinterlässt das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine Spur der Zerstörung. Wassermassen und brauner Schlamm wälzen sich durch die Strassen, ganze Orte werden von der Aussenwelt abgeschnitten. Bedrückende Szenen die man in den Medien verfolgen muss. Wie müssen sich die Menschen im Westen unseres Landes fühlen! Eine fürchterliche Situation für die Betroffenen. Es wird Jahre dauern bis die Schäden alle beseitigt sind und viele müssen um ihre Existenz fürchten. In den Flutgebieten bietet sich ein verheerendes Bild, mehr als 150 Menschen mussten ihr Leben lassen, viele Verletzte und die Zahl der Vermissten ist noch immer unklar.

Das Unwetter in Westdeutschland ist der jüngste Ausreisser einer Serie von extremen Naturereignissen. Hitzewellen in Kanada und USA – selbst Länder im Norden wie Russland, Finnland und Schweden haben mit enormer Hitze zu kämpfen. Im Juni verursacht ein verheerender Tornado eine Schneise der Verwüstung im Südosten Tschechiens. Heftige Unwetter mit Hagel und Starkregen legten Teile Bayerns ebenfalls im Juni lahm, aber kein Vergleich zu der Katastrophe im Westen. Sind das noch Unwetter oder schon der Klimawandel?

Für die Menschen im Westen Deutschlands kam die Flutwelle mitten in der Nacht und die Wucht der Wassermassen schloss etliche in ihren Kellern oder Autos ein. In einigen Orten rissen die Fluten sogar ganze Häuser mit sich. Gegen die Wucht des Wasser ist der Mensch völlig hilflos, doch dass es keine Warnungen gab stimmt so nicht. Bereits am Sonntag vor einer Woche warnte Kachelmann und auch der deutsche Wetterdienst vor extremer Wetterlage, was mir meine Tochter beim Frühstück zeigte und vielleicht von vielen nicht Ernst genommen wurde. Schuldzuweisungen helfen den Betroffenen jetzt auch nicht weiter, aber eine Soforthilfe und Spenden für die Betroffenen. Es ist eine Zeit der Not – und in dieser Not steht unser Land zusammen. Hoffe, dass dieser Satz nicht nur so dahin gesagt wurde. Nun hat es am letzten Wochenende auch die Gebiete in Berchtesgaden, im Salzburger Land und Passau schwer getroffen. Zum Glück hat sich das Wetter gebessert, die Sonne zeigt sich wieder, doch das nächste Wettertief ist schon im Anmarsch.

Nach einem kräftigen Unwetter 2012 hatte ich einen gefluteten Keller, die Feuerwehr rückte an. Zwei Tage später, mit tatkräftiger Hilfe war alles wieder sauber. Doch die Wände haben sich vollgezogen und mit einem Bautrockner dauerte es, soweit ich mit erinnern kann, fast 5 Wochen. Im Vergleich zu dem was den Flutopfern passiert ist, war der Schaden bei mir Pillepalle. Wir hatten nur einen Wasserschaden, keinen Schlamm der nach einigen Tagen fest wie Beton wird. Wie wichtig es ist, dass man ausreichend versichert ist, hat sich schon einige Male bestätigt. Steht das Gebäude in einem Hochrisikogebiet – vor allem für Hochwasser – kann es schwierig sein, Versicherungsschutz gegen Elementarschäden zu bekommen. Unmöglich ist es nicht, aber sehr sehr teuer.

Es gab schon immer Gewitter, Starkregen, Hagel und Sturm, doch das Wetter wird immer extremer. Es wird immer wärmer, das Eis um den Nordpol schrumpft, die Meeresspiegel steigen und die Wetter-Extrem-Ereignisse werden immer häufiger. Die Schneemassen die wir 2019 hatten waren schon sehr ungewöhnlich. Tagelanger Schneefall führte zu einem Chaos was ich noch nie erlebt habe und brachte die Menschen, Rettungskräfte und freiwillige Helfer an ihre Belastungsgrenze. Die Warnungen waren damals sehr präzise, schon Tage vorher wurde gewarnt und man konnte sich gut vorbereiten. Trotzdem, gegen diese Schneemassen ist man hilflos!

Es ist wissenschaftlich belegt, das der Klimawandel menschengemacht ist. Um die globalen Ziele für eine nachhaltigen Entwicklung zu schaffen und die Ziele des Pariser Abkommen zu erreichen muss die Politik endlich die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Werden diese verfehlt wird das dramatische Auswirkungen auf das Leben und die Zukunft unserer Kinder haben.