Sonntagsfrühstück 28. November – 1. Advent

Einen wunderschönen guten Morgen!

Werden Kinder gefragt, warum Weihnachten gefeiert wird, kommt meist prompt die Antwort – wegen der Geschenke. In der Tat ist es für viele Menschen das Wichtigste und spätestens in der ersten Adventswoche beginnt der grosse Run auf die Einkaufszentren. Durch die Innenstädte quetschen sich die Menschen mit vollgepackten Einkaufstüten und die Wunschzettel der Kinder sind oft länger als ein DIN A4 Blatt. Sicherlich habt ihr schon Ideen welche Geschenke auf dem Gabentisch liegen sollen und für alle anderen – es sind noch 27 Tage bis zum Hl. Abend und noch genügend Zeit.

Worüber sich viele zu Weihnachten freuen, lässt den anderen eher kalt. Socken gelten meist als Verlegenheits-Geschenk und Jubelstürme darf man nicht erwarten. Umso überraschter war ich letztes Jahr, als auf dem Wunschzettel meiner Tochter – Socken standen. Warme, plüschige Thermo Socken zum Reiten und für den Stall. Am Anfang dachte ich sie macht Spass und ich war wirklich Überrascht, doch es sollten Socken sein.

Da kann die Seife noch so edel wirken, Körperpflege Produkte zu verschenken ist grundsätzlich eine heikle Angelegenheit. Könnte der Beschenkte ein Seifen Set doch glatt als Signal verstehen: “Wasch dich doch mal öfter”. Das Fettnäpfchen lauert überall und auch wenn es erstaunlich klingt, ein Mammut Präsent kann für Verstimmung sorgen, wenn alle anderen nur eine Kleinigkeit mitbringen.

Schenken soll Freude bereiten – ob zum Geburtstag oder an Weihnachten. Ich freue mich immer, wenn ich ein Geschenk bekomme wo ich merke, da hat sich jemand Gedanken gemacht. Das richtige Geschenk zu finden ist nicht immer einfach, doch manchmal hilft einfach zuhören. Ein Gutschein für ein Fitnessstudio oder einen Bauchtrainer, ist für jemand der sehr beleibt ist – auch wenn es gut gemeint ist, richtig verletzend. Fettnäpfchen lauern überall, wenn es an Fingerspitzengefühl mangelt. Je wichtiger uns jemand ist, desto persönlicher sollten die Geschenke sein.

Weihnachten ist für Kinder der Höhepunkt des Jahres, doch eine Absprache mit den Eltern ist sinnvoll, die meisten haben mehr Spielzeug als sie brauchen, vieles liegt unbeachtet in einer Schublade. Bei vielen kommen die Kinder mit dem Öffnen der Pakete kaum hinterher und Teenies sind meist dankbar für einen Taschengeld-Zuschuss um auf etwas zu sparen oder für eine Finanzspritze für ihr Hobby. Für Freunde und gute Nachbarn sind Blumen, Geschenke aus der Küche oder Selbstgebasteltes eine gute Idee. Hier steckt in jedem Fall viel Liebe drin und die Kosten bleiben im Rahmen. Hübsch verpackt verleiht es dem Geschenk eine persönliche Note.

Jedes Jahr das gleiche – zu Weihnachten wird vereinbart sich nix oder nur eine Kleinigkeit zu schenken und dann übergibt die Tante einen Gutschein oder Bargeld und meint “ist ja nur eine Kleinigkeit”. Selbst steht man ohne Geschenk da und nicht mal Blumen hat man mitgebracht. Da hilft nur eins – klare Absprachen – ohne wenn und aber. In unserer Familie gibt es, wie letztes Jahr nur Kleinigkeiten und dafür schreibt jeder einen Wunschzettel, was nicht mehr als 50 Euro kostet. Das hat letztes Jahr sehr gut geklappt und ich bin zuversichtlich, dass es auch heuer keine Geschenke-Orgie gibt. Mitten in der so besinnlichen Adventszeit stürzen wir los und besorgen grosse und kleine Geschenke. Doch der übermässige Konsum an Weihnachten stresst und die Vorbereitungen rauben wertvolle Zeit. Statt gemütlich bei einem Weihnachtstee zusammen zu sitzen, jagen wir freien Parkplätzen und Schnäppchen hinterher.

Die meisten – kleinen Geschenke, habe ich bereits gekauft und freue mich jetzt auf eine ruhige, stille und schöne Adventszeit. Pünktlich zum ersten Advent hat es gestern Abend geschneit und einer weissen Weihnacht steht nichts mehr im Weg.

Wünsche euch einen schönen Sonntag und einen besinnlichen 1. Advent