Sonntagsfrühstück, 05.12. 2.Advent

Einen wunderschönen guten Morgen!

Die Adventszeit und das Weihnachtsfest ist jedes Jahr aufs Neue eine Freunde für Gross und Klein. Und ginge es nach den Kindern könnte es nicht genügend Bräuchen und Rituale rund um diese besonderen Tage geben. Kaum eine Familie möchte auf den Adventskranz, die Nikolaus Stiefel, einen Adventskalender und einen wunderschön, geschmückten Christbaum verzichten. Doch auch das Brauchtum ist in Bayern noch sehr lebendig und traditionell, gerade zur Advents- und Weihnachtszeit.

Am 4. Dezember werden von Kirsch- oder anderen Obstbäumen Zweige geschnitten, die sogenannten Barbara Zweige – eine alte, fast vergessene Tradition. Wenn die Blüten am Hl. Abend aufgehen, verheisst es nach dem alten Brauch eine grosse Portion Glück für den Menschen der sie in die Vase gestellt hat. Wechselt man regelmässig das Wasser, dann stehen die Chancen gut, dass die Zweige in der warmen Wohnung bis zum Heiligabend blühen. Die Zweige blühen aber nur dann, wenn sie einmal dem Frost ausgesetzt waren. Nachdem schneiden, die Zweige über Nacht ins lauwarme Wasser legen, denn dann wird den Knospen vermittelt, dass es Frühling wird.

In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember gibt es noch einen Brauch, der wohl nur noch in unserem Dorf bekannt ist. Am Stefanitag macht sich die Landjugend in der Nacht auf den Weg um Mülltonnen, Gartentüren, Schneeschaufeln oder Möbel zu verstecken. Leider werden die jungen Männer oft übermütig und man muss seine Sachen in der Nachbarschaft zusammen sammeln. Vor einigen Jahren wurde ein Altpapier Container angezündet, was die Dorfbewohner nicht besonders lustig fanden. Welchen Zweck oder Hintergrund das ganze hat, konnte mir bis heute keiner beantworten und nicht einmal im Nachbarort ist dieser Brauch bekannt

Eine schöne Tradition für Kinder im Schulalter ist das Klöpfeln. An den ersten drei Donnerstagen in der Adventszeit ziehen die Kinder von Haus zu Haus, singen Lieder oder sagen Gedichte auf und werden dafür belohnt. Dieser Adventsbrauch symbolisiert die Herbergssuche von Maria und Josef. Als meine Tochter noch im Schulalter war, liebte sie das Klöpfeln und zog mit ihren Freunde los. Mit dickem Mantel, Omas Hut, einem aufgemalten Bart und unserer schwarzen Setter Hündin Nicky, die ein Fell umgebunden bekam und ein Schaf darstellen soll, zogen sie los. Der Erlös kam damals und auch noch heute einem guten Zweck zugute und die Süssigkeiten wurden gleich an Ort und Stelle verputzt.

Der 21. Dezember hat nichts mit Bräuchen oder Traditionen zu tun, jedoch für mich ist es ein wichtiges Datum. Am 21.12. ist der kürzeste Tag des Jahres und damit die längste Nacht, denn Sonnenuntergang ist bereits um 16.20 Uhr. Es ist Wintersonnwende und danach – zwar noch nicht spürbar werden die Tagen wieder länger und nur 3 Monate später beginnt wieder die Sommerzeit, die Dunkelheit geht zu Ende und der Frühling ist in Sicht.

Wünsche euch einen schönen Sonntag und geniesst den 2. Advent.