Schnittblumen sind ein vergängliches Vergnügen und wir wissen, dass wir einen schönen Blumenstrauss jeden Tag bewusst geniessen müssen, da seine Schönheit nicht ewig währt. Gleichzeitig ist es spannend zu beobachten, wie vielen Blumen selbst geschnitten in der Vase noch eine erstaunliche Weiterentwicklung zeigen.
Manche Blumen sind im knospigen Zustand einfach nur grün und erst wenn sich die Blüten öffnen kommt die Schönheit zum Vorschein. Wie unscheinbar sehen Hyazinthen, Narzissen oder auch die Amarylis am Anfang aus und erst Zuhause im Warmen, nach ein paar Tagen kommt das Blütenwunder. Viele Blumensorten sollte man jedoch erst kaufen wenn die Knospen bereits Farbe zeigen und dazu gehören Pfingstrosen und Anemonen. Wenn die Stiele in der Wachstumsphase zu früh geschnitten werden, kann es sein, dass die noch grünen Knospen – auch in der Wärme, nicht mehr aufgehen. Floristen verarbeiten nur in seltenen Fällen geschlossene Blüten und das einfach deshalb, da der Kunde sofort Freude an den Blumen haben möchte.
Manchmal benötigen Schnittblumen eine Starthilfe, damit sie sich Entfalten können. Gerade Pfingstrosen lieben eine sanfte Massage und bei Lilien kann man mit Daumen und Zeigefinger die Spitzen voneinander lösen. Jedoch mit Gefühl und Vorsicht und auch nur dann wenn die Blüten weich sind. Wenn man zu massiv vorgeht können Druckstellen oder braune Flecken entstehen.
Auch die Wassertemperatur ist wichtig – so lieben zum Beispiel Rosen lauwarmes Wasser, jedoch Frühlingsblumen oder auch Gerbera müssen in kaltes Wasser gestellt werden. Eine kühle Umgebung, die Stiele anschneiden, keine direkte Sonneneinstrahlung und frisches Wasser, so hält der Blumenstrauss länger. Gerade jetzt wenn die Wohnung geheizt wird, stelle ich Nachts die Blumen in den kühlen Hausflur um den Welkprozess zu verlangsamen. Trotz Kälte lässt sich schon jetzt erahnen, dass der Winter nicht mehr ewig dauert und wir spüren dass die Tage wieder länger werden. Auch wenn es im Garten noch trostlos aussieht, sind viele Frühlingsblumen schon beim Floristen erhältlich und ich erfreue mich so lange mit frühlingshaften Schnittblumen auf meinem Esstisch.
Für das Wochenende habe ich mir Tulpen „Rococo“ ausgesucht, dazu ein paar Zweige Palmkätzchen und Eukalyptus Populus. Die Tulpe gehört zur Gattung Papageien Tulpe und mit ihrem kräftigen Rot und den gelb-grünen Rändern ist sie ein echter Hinkucker.