Einen wunderschönen guten Morgen!
Jeder kennt sie, die kleine Vergesslichkeiten oder Spleens im Alltag. Habe ich den Hausschlüssel eingesteckt, ist die FFP2 Maske im Einkaufskorb, habe ich mein Auto auch verschlossen, steckt meine Geldbörse in der Handtasche? Habe ich die Herdplatte auch wirklich ausgeschaltet? In Momenten wie diesen bricht innerlich eine gewisse Panik aus und in Gedanken geht man den Weg von der Küche zur Haustüre noch einmal oder wir gehen sogar zurück, um die Lage zu checken.

Fast alle Menschen haben auf irgendeine Weise einen Spleen oder Eigenarten. Die meisten sprechen nicht darüber und behalten sie lieber für sich. Vielleicht hat der eine oder andere Angst davor ausgelacht oder als bescheuert abgestempelt zu werden. So stehen bei mir alle Uhren 5 Minuten vor, weil ich nicht zu spät kommen möchte und bevor ich ins Bett gehe “scanne” ich erst die Zimmerdecke und Wände ab, damit ich sicher bin, dass nicht irgendwo eine Spinne sitzt. Wenn ich dann eine Spinne aufsauge, muss ich danach immer einen kleine harten Gegenstand saugen, damit die Spinne auch wirklich tot ist. Es ist euch sicher auch schon passiert, dass eure Kinder oder Freunde bei eurem Tun mit hochgezogenen Brauen blicken und kopfschüttend sagen: Was treibtst du denn Seltsames!

All das ist völlig normal, doch wenn solche Unsicherheiten täglich auftreten und aus der Nervosität Angst wird , ist dieses Verhalten vielleicht mehr nur als ein liebenswerter Spleen? Seit der Pandemie wäscht und desinfiziert sich eine meiner Freundinnen gefühlt 100mal am Tag die Hände. Angst vor Corona, Sorge und auch Ekel beherrschen dann ihr Gefühlsleben, mittlerweile platzt die Haut auf den rauhen und gerötenden Händen.
Mein Wecker steht grundsätzlich auf schräge Uhrzeiten und anstatt um 7 Uhr, klingelt es um 7.03 Uhr. Vielleicht kennt ihr das auch: Beim rückwärts Einparken muss das Radio aus sein und was meine Tochter schier verrückt macht, dass ich oft den Blinker vergesse und dann sage, geht ja keinem was an, wo ich hinfahre. Ich kann und will keine öffentlichen Toiletten benutzen und Bilderrahmen die schief hängen, muss ich gerade rücken, sogar letzte Woche beim Hausarzt. Allerdings muss ich zugeben, ich war alleine im Wartezimmer. Wenn ich mich konzentriere und sei es nur beim Zeitungslesen oder telefonieren, zupfe ich ständig am Ohrläppchen. Immer wenn ich in die Garage fahre, ducke ich meinen Kopf, könnte ja mit dem Kopf an der Decke anschlagen und beim Tanken versuche ich einen geraden Geldbetrag zu bekommen.
Sortiert ihr auch eure Klamotten nach Farbe oder habt irgendwelche Angewohnheiten, Macken oder Spleens. Wie man sie auch nennt, wir alle haben sie und das ist auch gut so. Sie machen uns einzigartig und ein wenig verrückt. Wie langweilig wäre es denn bitte, wenn wir alle makellos und perfekt wären? Solange wir niemand schaden können wir die Welt ein wenig mehr kontrollieren und schöner machen.
Wünsche euch einen schönen Sonntag!