Blöd gelaufen

Die Haustüre ist zu! Der Griff in die Jackentasche geht ins Leere, der Schlüssel hängt dort, wo er hingehört. Blöd gelaufen!!

Vermutlich hat fast jeder von uns schon einmal panisch in die Tasche gegriffen, nachdem er sich ausgesperrt hat. Logisch, der Schlüsseldienst bekommt jede Türe auf, aber diese Dienstleister sind meist extrem teuer und lassen lange auf sich warten, gerade in der ländlichen Gegend. Nicht jede Haustüre lässt sich mit Tricks öffnen, gerade bei modernen Haustüren mit einer hohen Widerstandsklasse richtet ihr mit den alten Einbrecher-Tricks wenig aus. Je älter die Haustüre, desto einfacher könnt ihr sie selbst öffnen – dachte ich!

Die Situation kennt man vom Film. Kreditkarte gezückt, in der Türspalt geschoben und zack ist der Bösewicht im Haus. Theoretisch schon – doch vielleicht eigne ich mich nicht zum Einbruch. Ein wenig genervt habe ich meine Nachbarn abgeklappert, doch niemand ist zu Hause, warum auch es regnet in Strömen und anscheinend sind sie nur Stubenhocker, wenn die Sonne scheint. Das Töchterchen ist beruflich in New York und ihr Lebensgefährte nicht erreichbar. Zum Glück ist das Handy in der Regenjacke und ich bitte eine Freundin, sie sollte den Schlüsseldienst verständigen.

Nach fast 3 Stunden Warten war es eine Angelegenheit von Minuten und mit 120 Euro incl. Anfahrt der Preis in Ordnung. Später habe ich im Internet recherchiert und über die Abzocke der Schlüsseldienste gelesen. Preise von über 500 Euro und an Sonn- und Feiertagen bis zu 1000 Euro sind keine Seltenheit. Schlüsseldienste schlagen oftmals Kapital aus der Not der Kunden und fordern Wucherpreise. Manche unseriöse Firmen agieren bundesweit und gaukeln vor, ein lokaler Anbieter zu sein. Jetzt habe ich den Reserveschlüssel an einer sicheren Stelle hinterlegt, damit dieses Missgeschick nicht noch einmal passiert.

Nach Regen kommt oft Sonnenschein und um die Wartezeit zu verkürzen, konnte ich von den süßen himmelblauen Muscari ein paar Bilder machen.