Mir tut es in der Seele weh, wenn Menschen Lebensmittel entsorgen, jedes Jahr landen Tonnen an Lebensmittel im Müll. Für meine Mutter war es selbstverständlich, bewusst und sparsam zu wirtschaften. Heute, in einer Zeit, wo wir eher von allem zu viel haben, sollte unser Verantwortungsbewusstsein ein Motor dafür sein, mit der Umwelt und vor allem mit unseren Lebensmitteln bewusst umzugehen, um sie nicht wegwerfen zu müssen.
Meine Eltern haben die letzten Kriegsjahre erlebt, kannten viele Entbehrungen und wenn meine Oma die Butter aus der Folie in die Butterdose legte, hat sie die Folie mit einem Stück Brot fein säuberlich abgewischt. Es wurde nichts weggeworfen, weder die Reste vom Vortag, kein trockenes Brot oder ein runzliger Apfel.


Restlküche kann so kreativ und lecker sein. Es macht mich immer stolz, wenn niemand merkt, dass ich ein Gericht aus Resten gekocht habe. Ein Blick in den Kühlschrank, Gefrierschrank und in die Vorratskammer, dann kontrolliere ich den Gemüsebestand und stelle einfach alles auf den Tisch was unbedingt aufgebraucht werden muss. Ich hatte gekochte Kartoffeln vom Vortag, Reste Brokkoli in der Tiefkühltruhe, gekochten Schinken, Frischkäse und Sahne. Die Kartoffeln werden in Scheiben geschnitten und in eine Auflaufform gelegt. Den aufgetauten Brokkoli dazwischen legen, Zwiebel und Schinken anrösten und auf die Kartoffeln legen. Aus Resten von Sahne, Brühe und Frischkäse eine Sauce über die Zutaten geben, geriebenen Käse streuen und im vorgeheizten Backofen für 15-20 Minuten backen.
Nicht alles was über dem Mindesthaltbarkeitsdatum ist, muss weggeworfen werden. Die Hersteller garantieren bis zu diesem Datum gewisse Eigenschaften des Produktes. Also immer selbst prüfen, ob es noch genießbar ist. Riecht und schmeckt es noch gut? Gerade mit gekochten Kartoffel kann man so viel machen, zum Beispiel einen Bauernschmaus, ein Gröst’l oder eben einen Auflauf. Mit gekochtem Reis fülle ich Paprika oder Kürbis und eine schnelle Reispfanne mit Gemüse und Fleisch ist im Nu zubereitet. Sind Wurstreste vom Wochenende übrige, gibt es dann am Montag eine schnelle Nudelpfanne mit Wurst und einem Ei, dazu einen bunten Salat und es schmeckt richtig lecker. Sogar mit den übrigen Butter-Croissant vom Sonntagsfrühstück lässt sich ein toller Auflauf zaubern. Mit einer Mischung aus Milch, Eier und Sahne die harten, kleingeschnittenen Croissant übergiessen und mit Himbeeren, Blaubeeren oder Kirschen überbacken. Mit Zimt und Zucker bestreuen – einfach himmlisch lecker.



Die einfachste Möglichkeit nachhaltiger zu Kochen ist der Einkaufszettel, ein wöchentlicher Speiseplan, nicht ausgehungert zum Supermarkt fahren und dazu regionale und saisonale Lebensmittel wählen. Unsere Lebensmittel sind einfach zu kostbar, um sie zu entsorgen.