Sonntagsfrühstück, 5. Juni

Einen wunderschönen guten Morgen!

Sicher hast du dich schon einmal gefragt, warum wir Pfingsten feiern. Heutzutage verbinden Pfingsten viele vor allem damit: Ferien der Kinder und ein freier Montag für die Erwachsenen. Was an diesem kirchlichen Feiertag aber eigentlich gefeiert wird, wissen nur noch wenige.

Der Bibel nach feiern die Christen jedes Jahr 50 Tage nach Ostern die Entsendung des Heiligen Geistes. Ein wichtiger Feiertag, weil sie als Geburtsstunde der Kirche gilt und mit Pfingsten endet nach 50 Tagen die Osterzeit. Pfingsten ist nach Weihnachten und Ostern ein wichtiger christlicher Feiertag.

Auch haben sich nach jahrhundertlangen Überlieferungen zahlreiche Traditionen festgesetzt, die hier bei uns im Chiemgau noch heute gepflegt werden. Zu den bekanntesten gehört der Pfingstochse. Zurück geht dieser Brauch auf den ersten Weidegang des Viehs im neuen Jahr. Dabei wurde das Vieh im Rahmen einer festlichen Zeremonie auf die Weide gebracht. Angeführt an der Spitze vom stärksten Ochsen, der reich geschmückt mit Blumen und Schleifen den Zug anführte. Auch heute kann es passieren – wenn auch immer seltener, dass man auf einen Pfingstochsen trifft, der in einer Prozession durchs Dorf geführt wird. Heute wird das Vieh meist schon Mitte bis Ende Mai auf die Weide bzw. auf die Alm gebracht.

Bei uns hat die Weidesaison der Pferde mit einigen Neuigkeiten am 29. Mai begonnen. Die Pferde wurden in 3 Gruppen aufgeteilt. Zum einen die Allergie/Huster Gruppe, die nur aus Stuten besteht, seit über einem Jahr zusammen ist und zu der auch unsere Haflinger Stute Una gehört. Diese Gruppe besteht aus 5 Pferden, die zusätzlich zur Weide noch bedampftes Heu erhält. Die zweite Gruppe, sind Rentner-Pferde, die noch alle geritten werden und fit sind, jedoch älter als 24 Jahre sind und besondere Ansprüche haben. Am spannendsten ist die dritte Gruppe die nun aus Wallachen und Stuten besteht, die bisher getrennt waren. Im Moment wird noch um die Randordnung gestritten und dabei kommt es zu Rangeleien, Drohgebärden, manchmal auch zu handfesten Bissen und Tritten. Meist beschränken sich die Pferde auf ein bisschen Drohnen mit anschließendem Weglaufen des Unterlegenen, doch kleine Blessuren sind kaum zu vermeiden. Das ranghöchste Pferde darf als Erster zum Futter und es darf die rangniedrigen Pferde sozusagen in die Schranken weisen. Pferde sind Herdentiere, doch wenige dürfen dieses Naturbedürfnis ausleben, zu groß ist die Angst der Besitzer vor Verletzungen bei der Eingliederung. Viele Pferdebesitzer an unserem Stall hatten gemischte Gefühle vor der Zusammenführung und die eine oder andere schlaflose Nacht. Werde heute bei einem Spaziergang mal sehen, ob sich in der Rangfolge schon etwas getan hat oder die Buben und Mädchen noch am Streiten sind.

Wünsche euch einen schönen Pfingstsonntag!