Hortensien, die wahren Schönheiten

Hortensien sind im Garten beliebter denn je. Vor einigen Jahren galt die Hortensie als spießig, altbacken und langweilig. Ganz fix wurde sie zum Ladenhüter und passte nicht in die moderne Gartengestaltung, geriet regelrecht in Vergessenheit. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet und man findet kaum einen Garten, in dem nicht wenigstens eine Hortensie blüht. Auch im Kübel machen die Ziersträucher auf der Terrasse eine gute Figur.

Zum Glück sind Hortensien genügsam, doch der richtige Standort entscheidet über die Vitalität der Pflanze und sorgt dafür, dass sie sich gesund und vor allem kräftig entwickeln kann. Auch wenn die Hortensie als pflegeleicht gilt, sollte sie nicht in der prallen Sonne stehen. Hortensien wachsen in der freien Natur eher an schattigen Waldränder und ein halbschattiger Platz ist perfekt. Die Pflanze liebt einen humosen und nährstoffreichen Boden, der regelmäßig feucht gehalten werden muss. Durstig ist die Hortensie und wird die Erde zu trocken, erkennt man das ganz leicht an hängenden und schlappen Blütenbällen. Aber sie sind nicht nachtragend, nach einer Wasserzufuhr richten sie ihre Köpfe direkt wieder auf.

Meine Bauernhortensien sind inzwischen schon gut 15 Jahre und die großen Blütenbälle machen den Sommerblüher zu einem unverzichtbaren Hingucker. Sie blühen den ganzen Sommer über von Juni bis Oktober, je nach Sorte in weiss, pink oder blau. Bei Bauernhortensien entwickelt sich die Blüte schon im Vorjahr am einjährigen Holz, was beim Schnitt zu beachten ist. Als Flachwurzler dürfen Hortensien nicht zu tief eingesetzt werden. Das Pflanzloch sollte genauso tief sein wie der Topf, in dem die Hortensie gezogen wurde. Gegossen wird ausschließlich mit Regenwasser und gedüngt wird zweimal im Jahr. Dafür eignet sich Kompost und Hornmehl wunderbar und im Sommer ab und an mit getrocknetem Kaffeesatz.

Bauernhortensien sind komplett winterhart, nur im Frühjahr bei Spätfrost werde ich aktiv und decke die Pflanze mit einer Vlieshaube ab. Kehrt nach einem sonnigen April oder Mai der Frost zurück, können Hortensien stark geschädigt werden, die jungen Triebe sind noch sehr frostempfindlich und deshalb liegt die Vlieshaube immer parat. Grundsätzlich schneidet man bei Bauernhortensien im Frühjahr nur die verwelkten Blüten sowie abgestorbene Zweige ab, die man meist schon an der graubraunen Verfärbung erkennt.

Die weiße Endless Summer, die ich im Beet am Hauseingang und in Kübeln gepflanzt habe, bildet Blüten sowohl an alten wie auch an jungen Trieben, nur dieses Jahr ein wenig später, dafür sehr lange und kompakt. Von der klassischen Bauernhortensie, über die Kletter-, Rispen und Tellerhortensie, im Gartencenter hat der Hobbygärtner oft die Qual der Wahl, doch schön sind sie alle.