Sonntagsfrühstück, 28.August

Einen wunderschönen guten Morgen!

Die Hitze und Dürre hat sich auch in meinem Garten bemerkbar gemacht und nur mit Badewannen voller Wasser bleibt das Grün einigermaßen erhalten. Extreme Hitze und Wüstenwind saugen die Feuchtigkeit aus dem Boden, da konnte man fast zuschauen.

Hier und da mal ein Regenschauer, vielleicht ein Gewitter – doch der bayerischen Landregen, anhaltend über ein paar Tage ist ausgefallen. Muss man sich langsam Gedanken machen, wegen Wassernot und Klimawandel? In Italien, der Schweiz und anderen Ländern ist es inzwischen so trocken, dass die Menschen bereits angewiesen wurden, sich einzuschränken. Dazu gehört, dass die Gärten nicht mehr gegossen werden dürfen, nachts wird sogar in manchen Bereichen das Wasser komplett abgestellt. Wir sind keine Weltmeister im Wassersparen, doch das könnte sich nach diesem Sommer bald ändern.

Der Klimawandel macht auch vor unseren privaten Gärten nicht halt und zwingt uns zum Umdenken. Eine Veränderung, die uns allen Angst macht und vielleicht auch in meinem Garten für eine Veränderung sorgt. Plötzlich ist ein satt grüner Rasen nicht mehr erstrebenswert und dass einige Pflanzen nicht mehr so gut gedeihen, sieht man an den braunen Blüten, wie zum Beispiel an der Bauernhortensie. Temperaturen von mehr als 30 Grad machen Menschen zu schaffen, doch während ich mich spätestens Mittags in den Schatten verziehe, bleiben Pflanzen der prallen Sonne ausgesetzt. Es ist sehr heiß und die Blumen lechzen nach Wasser. Also den Wasserhahn aufdrehen und ordentlich gießen. Dass Pflanzen an den hochsommerlichen Tagen Wasser brauchen ist unumstritten, doch nie in der Mittagszeit. Wasser verdunstet schneller als es aufgenommen werden kann – die reinste Verschwendung. Also bleibt nur der frühe Morgen, ideal zwischen 4 und 5 Uhr.

Wer häufig nur ein bisschen gießt, benetzt eher die obere Bodenschicht, besser ist selten, dafür intensiver zu gießen. So gelangt das Wasser auch in tiefere Erdschichten. Ideal gießt man Pflanzen immer am Boden, nahe an der Wurzel und die Feuchtigkeit verbleibt länger im Boden ohne zu verdunsten. Mit einem starken Wasserstrahl schwemmt man während des Gießen nur wertvollen Humus weg und so wässert man nicht nur die gewünschten Stellen, sondern auch dort, wo Wasser gar nicht nötig ist.

Einmal Hacken spart zweimal gießen – besagt eine Gärtnerregel. Auf einem lockeren, fein krümeligen Boden verdunstet wesentlich weniger Wasser. Auch eine locker aufgebrachte Mulchschicht (z.B. vom Rasenschnitt) beugt der Wasserverdunstung vor. Ein gesunder und aktiver Boden ist die Grundlage und eine Mulchschicht sollte nicht höher als fünf Zentimeter sein, da sonst eine Vielzahl an Schnecken zu Besuch kommt.

Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Diese Frage beschäftigte früher Rudi Carell in seinem Schlager. Inzwischen sieht es allerdings so aus, als beschere uns der Klimawandel in Zukunft heißere Sommer – mehr als uns lieb ist. Vielleicht müssen wir umdenken und nur noch Pflanzen wählen, die mit diesen Bedingungen zurechtkommen. Es gibt wahre Überlebenskünstler in der Trockenperiode, doch es würde mir sehr, sehr schwerfallen, die Hortensien aus dem Garten zu entfernen.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!