Grabschmuck selbst gemacht

Der November – ein Monat, der mit dem Feiertag Allerheiligen beginnt und mit Trauer und Tod in Verbindung gebracht wird. Trauer gehört zum Leben und doch fällt es schwer Verluste zu akzeptieren – sich damit auseinanderzusetzen ist ein Teil der Trauerarbeit und sehr wichtig.

Allerheiligen hat bei uns im Dorf einen hohen Stellenwert, schon Tage zuvor werden die Gräber geschmückt und manchmal bekomme ich den Eindruck als stünde ein Wettkampf um das schönste Grab bevor. Ich mag den Gräberumgang an Allerheiligen nicht, man trägt die Verstorbenen im Herzen und es vergeht kein Tag, wo ich nicht an sie denke. Deshalb brauche ich diesen Feiertag nicht und gehe immer erst am späten Nachmittag dorthin, wenn der große Run vorüber ist. Allerheiligen ist für mich auch kein Grund das Grab besonders schön zu schmücken – nein, das Grab ist das ganze Jahr mit besonders viel Liebe geschmückt und bepflanzt.

Meinen Grabschmuck habe ich selbst gemacht und dafür einen Strohrömer mit einem Durchmesser von 50 cm zuerst mit Moos bedeckt, den ich mit einem feinen Blumendraht befestigt habe. Die Idee habe ich bei Pinterest gesehen und der Kranz ist mir sofort ins Auge gefallen. Die rechte Seite vom Kranz wird mit Koniferen bedeckt, die ich mit Patenthaften fest gesteckt habe. Mit Tannenzapfen, getrockneten Blumen, Stacheldraht, Baumwollblüten und Kapseln von der Herbstanemone wurde der Kranz geschmückt. Der eigentliche Clou ist das Kreuz aus dünnen Birkenästen auf der linken Seite. Der Kranz lässt sich ganz gut selber machen, ist auch im Gegensatz zu einem frischen Blumenstrauss lange haltbar. Hoffe nur, dass die Trockenblumen schön bleiben und Wetterbeständig sind. Die Bilder vom Kranz habe ich Zuhause gemacht, auf dem Friedhof wollte ich nicht fotografieren.

Letzte Woche habe ich mich im Gartencenter umgesehen und die Preise für ein hübsches Grabgesteck liegen bei den kleinen um die 30 Euro und bei großen Gestecken oder Kränzen über 100 Euro. Die Kosten für meinen Kranz waren 45 Euro für das Material und „Selbermachen“ macht nicht nur Spaß, sondern kreative Arbeit liegt voll im Trend.