Sonntagsfrühstück, 13.November

Einen wunderschönen guten Morgen!

Seit Monaten steigen die Preise. Lebensmittel, Energie und Strom sind fast unbezahlbar, die Lebenshaltungskosten gehen durch die Decke. Ein Problem für alle Bürger, insbesondere für jene, die sowieso schon wenig haben. In zwei Wochen ist der erste Advent und leider ist der Dezember auch einer der Monate mit dem höchsten Energieverbrauch.

Strom sparen ist das Motto der Stunde! Egal ob Kühlschrank, Waschmaschine oder Geschirrspüler – wir alle suchen Möglichkeiten, um im Alltag weniger Energie zu verbrauchen und die Kosten zu senken. Auch Städte und Gemeinden sparen Strom und so bleiben viele Schwimmbäder kalt und Sehenswürdigkeiten dunkel. Jetzt bedroht die Energiekrise sogar unser Weihnachten. Viele sagen, funkelnde Lichter gehören zu Weihnachten wie der Christbaum, Festessen und die Geschenke. Bleibt dieses Jahr alles duster?

In Sachen Energie heißt es gerade sparen. Einzelhändler sollen Türen schließen, die Außenbeleuchtung ausknipsen und Büros die Temperatur absenken, um gut durch den Winter zu kommen. Bei all diesen Energiesparverordnungen frage ich mich, was ist mit der Weihnachtsbeleuchtung in den Städten, auf den Christkindlmärkten oder auch im privaten Bereich. Für viele Städte ist eine Absage der Märkte nicht vorstellbar, weil die Schausteller durch die Pandemie ohnehin stark betroffen waren. Dafür möchten viele Städte die Beleuchtung des Weihnachtsmarktes auf das „erforderliche Maß“ reduzieren oder Öffnungszeiten verkürzen. In meiner Nachbarschaft wollen viele wieder ein wenig Normalität spüren. Schon durch die Pandemie mussten wir uns einschränken und mit dem Krieg und der Energiekrise wünschen sich viele eine Ablenkung in Form von einem schönen Weihnachtsfest und heller Beleuchtung.

Ich halte die Reduzierung der blinkenden Beleuchtung für angemessen und werde nur am Eingang ein kleines Bäumchen mit einer LED Lichterkette schmücken. Übertriebene Beleuchtung hat meiner Meinung nach ohnehin nichts mit Weihnachten zu tun und dieser Meinung war ich schon vor der Energiekrise und Kerzenlicht ist eh viel schöner. „Advent, Advent, die Lichterkette brennt“! Es gibt so manches Haus, das schon Mitte November in adventliches Licht erstrahlt und die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet. In manchen Fällen raubt es Jahr für Jahr dem Nachbarn den wohlverdienten Schlaf. Mit Sicherheit kennt ihr den Film „Schöne Bescherung“ mit der amerikanischen Familie Griswald. Ein Haus in der Nachbargemeinde sieht ähnlich aus und Jahr für Jahr kommen ein paar Lichterketten und beleuchtete Figuren hinzu.

Letztes Jahr konnte ich im Getränkemarkt eine Unterhaltung verfolgen – war vermutlich der direkte Nachbar. Ironisch meinte er, das Lichtermeer hätte auch seine Vorteile, er könne Abends in der Küche Zeitung lesen, ohne das Licht einzuschalten und seine Enkel können die ganze Nacht auf der Straße Federball spielen. Er habe nur die Sorge, dass ein Flugzeug die Straße als Landebahn nutzt oder gar Außerirdische landen, da man diese Beleuchtung sicher auch im Weltall deutlich erkennen kann. Bei uns in Bayern ist Advent die „Stade Zeit“ und über Balkone kletternde Weihnachtsmänner haben nichts mit der bayerischen Kultur zu tun. Ein beleuchteter Weihnachtsbaum für jedes Dorf, der erst am Hl. Abend erleuchtet wird, reicht vollkommen aus.

Noch ist Herbst und meine Adventdeko im Haus muss noch warten, doch ein paar Gedanken habe ich mir schon gemacht. Wünsche euch einen schönen Sonntag!