Sonntagsfrühstück, 11.Dezember, 3. Advent

Einen wunderschönen guten Morgen!

Die Aufgabe, den Weihnachtsbaum zu besorgen, fällt in unserer Familie mir zu. Und seit eh und je gebe ich das Versprechen, den schönsten Baum der Welt nach Hause zu bringen. Auch wenn ich es nicht immer geschafft habe, denn es gab Jahre da war der Baum schief, ungleichmäßig gewachsen oder einfach nicht üppig. Trotz aufwendigem Baumschmuck sah der Christbaum einfach hässlich aus. Die Vorstellung in den Wald zu gehen und eine stattliche Tanne zu schlagen, ist sehr romantisch, aber die Umsetzung für mich leider nicht möglich. Also fahre ich zuerst zum Gartencenter, wo die Bäume in Reih und Glied darauf warten mitgenommen zu werden. An Fichten gehe ich achtlos vorbei, es muss schon eine Nordmanntanne sein und selbstverständlich muss der Baum vom Boden bis zur Decke reichen.

Der ist doch schön, meint der Verkäufer, er hat die richtige Größe, ist gerade gewachsen, weder zu schmal noch zu bauchig. Hat rundum gleichmäßig verteilte Zweige, oben nicht zu licht und unten nicht zu dicht. Langsam kommen jedoch die Zweifel – etwas voll ist er unten schon. Die Kugeln sollen ja hängen und nicht auf den Ästen liegen. Außerdem ist der Stamm zu dick und passt nicht in den Aufsteller. Den erstbesten nehme ich bestimmt nicht und suche weiter nach dem Baum der Bäume. Der Verkäufer zeigt mir zehn weitere Bäume, doch der „Perfekte“ ist nicht dabei und ich kann beobachten, dass der Mann die Augen leicht verdreht und sich kopfschüttelnd abwendet. In den Folgetagen versuche ich mein Glück im Baumarkt, in einer Baumschule, Gärtnerei und im Supermarkt, doch der perfekte Baum – Fehlanzeige.

Langsam werde ich unruhig, Weihnachten ohne Tannenbaum ist wie Winter ohne Schnee – geht auch, aber irgendwie fehlt etwas! Anschauen, aussuchen, mitnehmen, nach diesem Prinzip funktioniert bei vielen der Kauf des Baumes. Warum nicht bei mir? Vielleicht sollte ich einen Kunstbaum kaufen, die Nadeln sehen täuschend echt aus, er ist kerzengerade, nicht zu buschig und die Zweige sitzen perfekt. Dazu eine Spraydose mit Tannenduft, damit es im Wohnzimmer duftet wie bei einem Spaziergang im Tannenwald. Nach Weihnachten werden die Äste zusammengeklappt und im Keller verstaut. Eigentlich eine gute Idee, doch ich denke, dass dann am Hl. Abend eine frostige Stimmung herrscht.

Diese Woche werde ich einen weiteren Versuch bei einem landwirtschaftlichen Betrieb im Dorf starten. Auch wenn der Baum vielleicht nicht perfekt gewachsen ist, die Auswahl nicht riesengroß ist, doch zumindest ist der Baum ohne Pestizide und garantiert frisch!! Seit Freitag Abend brachte uns Tief Birgit jede Menge Schnee und eiskalte Temperaturen, in den kommenden Tagen sollen “Schneemassen” vom Himmel kommen. Es heisst sogar, dass die Chance auf weisse Weihnachten enorm gestiegen ist. Ich lasse mich mal überraschen!

Wünsche euch einen schönen Sonntag und eine wunderschöne Adventszeit!