Sonntagsfrühstück, 22.Oktober

Einen wunderschönen, guten Morgen!

Damit man gesund und fit bleibt, ist eine tägliche Beschäftigung im Alter sehr wichtig. Mit dem Eintritt in das Rentenalter ist das menschliche Gehirn nicht mehr so stark gefordert wie zu Zeiten im Arbeits-Alltag. Langeweile, negative Gefühle oder sogar Depressionen sind für viele die Folge. Mit dem Eintritt beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der viele Perspektiven bereithält, um die freie Zeit genießen zu können. Doch während die einen die Rentenzeit sehnsüchtig herbeisehnen, fürchten sich andere vor der neuen Lebenssituation. Wichtig für den neuen Lebensabschnitt ist Beschäftigung, Familie und Hobbys.

Mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben gibt es viele Veränderungen und so fällt die tagesfüllende Beschäftigung weg. Der Beruf bietet außerdem Anerkennung, Kontakt zu Menschen und einen strukturierten Wochenplan. In meinen Jugendjahren hatte ich viele Hobbys, war aktiv im Sportverein, in der Theatergruppe und im Trachtenverein. Die Zeiten neben Schule waren ausgefüllt und meine Aktivitäten machten auch Spaß. Später als Ehefrau, Mutter und selbstständig im Beruf wurde es dann immer schwieriger und die Interessen haben sich verschoben. Ich konnte mich nicht verpflichten, jeden Mittwoch Punkt 19 Uhr beim Yoga Unterricht zu sein. Job und Familie hatten Vorrang, ein Hobby gab es nicht mehr und dazu war ich auch froh einmal nichts zu tun.

Vor ca. 10 Jahren, noch im Berufsleben habe ich angefangen zu reiten und fast täglich ging es nach Büroschluss zum Reitstall. Es ist nicht nur die Verpflichtung dem Tier gegenüber, sondern es macht auch Spaß, Reiten zu lernen, Bodenarbeit, Training und Pflege des Pferdes. Meine Tochter ist täglich am Stall und so oft wie möglich begleite ich sie, denn alleine in der Reithalle ist es mir nach meinem Unfall einfach zu gefährlich. Mit fehlt inzwischen die Gelenkigkeit und Kondition. Aber nicht nur Reiten, sondern auch Kochen, Deko, Bastelarbeiten, Blumen, mein Garten und das Fotografieren bezeichne ich heute als meine Hobbys. Kochen ist für mich Entspannung und Genuss, mit frischen Lebensmitteln zu arbeiten und neue Rezepte zu testen. Wenn das Fleisch auf den Punkt gegart ist oder das Soufflé den optimalen Bräunungsgrad hat, es dann noch lecker schmeckt, dann ist das Erfolgserlebnis perfekt.

Ohne meinen Garten würde ich eingehen wie ein Blümchen ohne Sonne. Gerade im Sommer ist der Garten mein zweites Wohnzimmer und hier verwirkliche ich meine kreativen Ideen. Zu sehen, wie alles wächst, aus einer Blumenzwiebel im Frühjahr eine wunderschöne Tulpe wächst oder aus kleinen gelben Blüten aromatische Tomaten werden, das macht mich glücklich. Durch meinen Blog ist eine weitere Leidenschaft die Fotografie. Mit Sicherheit sind meine Bilder nicht professionell, doch im Laufe der Zeit habe ich gelernt bessere Fotos zu machen. Ohne mein iPhone verlasse ich nie das Haus, denn schöne und ausgefallene Motive begegnen einem überall. Mal ist es der verrostete Türgriff, die Blumenwiese, der Sonnenuntergang oder der Regenbogen. Licht und Schatten zu nutzen, Blumen in Nahaufnahme oder das Gericht, das ich gerade gekocht habe.

Sicher kennt jeder den Ausdruck „Wer rastet, der rostet“ und dieses Bild lässt sich gut auf den Ruhestand übertragen. Nur noch vor dem Fernseher zu sitzen liegt mir überhaupt nicht, mehr die körperliche und geistige Beschäftigung und ich denke, dass man damit jung und fit bleibt.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!