Teil 4 – Reiten macht Spaß!
Es ist Sommer, das Reiten macht immer mehr Spaß. Meine beruflichen Probleme werden weniger, somit habe ich den Kopf frei für neue Wege.
Heute habe ich folgenden Spruch gelesen:
“Wer glücklich sein will, braucht Mut! Mut zur Veränderung, neue Brücken bauen, alte Pfade verlassen und neue Wege gehen”!
Mindestens einmal pro Woche fahre ich zur Reitschule. Nach Feierabend und am Wochenende zum Stall wo das Pferd meiner Tochter steht. Rosii (eigentich richtig der Name – Röskva), die Islandstute meiner Tochter. Sie ist 15 Jahre alt, ihre Größe ideal. Manchmal ein bisschen stur und eigen im Umgang, aber eigentlich ein wirklich braves Pferd. Ich bin schon Weltmeister in der Pflege, bürsten, striegeln, Hufe auskratzen, Mähne und Schweif verlesen. Das alles in Verbindung mit viel Karotten und Äpfeln zur Bestechung und schon ist die Angst fast gewichen. Angst nein, Respekt ja.
Am Heimstall gab sich die Gelegenheit Sonntag Vormittag Reitstunden zu nehmen. Auf dem eigenen Pferd – ja ab und zu ertappe ich mich schon Rosii mein Pferd zu nennen. Sonntag Vormittag, 9.00 Uhr. Nichtreiter gehen in die Kirche, frühstücken ausgiebig, gehen schwimmen oder fahren in den Zoo. Reiter fahren spätestens um 8.00 Uhr an den Stall, striegeln und putzen das Pferd und machen alles fertig um pünktlich zur Reitstunde parat zu stehen. Die Bahnfiguren klappen immer besser (ok, ich gebe zu, nicht immer – Rosii ist aber anscheinend sehr intelligent und macht Volten gerne automatisch, wenn ich sie zuvor dafür gelobt habe). Im Trab klammere ich mich nicht mehr so an den Sattel wie zu anfangs, aber wohl ist mir dabei immer noch nicht ganz. Mit Kritik kann ich mittlerweile gut umgehen. Du sitzt schief! (Reiter duzen sich grundsätzlich, auch wenn der Altersunterschied of 20-40 Jahre ist). Kann nicht sein, sonst würde ich vermutlich aus dem Sattel fallen – denke ich. Aber ich versuche alle Anweisungen und Tips zu verfolgen. Kann ja nicht schaden:-)
Ich weiß jetzt was “Gewichtshilfen” bedeuten und habe auch deren Wichtigkeit schon zu spüren bekommen. Ein Naturtalent bin ich sicher nicht, aber ich habe auch keine Ambitionen an Turnieren teilzunehmen und für die Olympiade wäre es ohnehin schon zu spät. Oder?;-)
Ich möchte raus in die Natur, unsere schöne Gegend erkunden, bergauf und bergab, über Stock und Stein. Eine Einheit bilden zwischen mir und dem Pferd, so wie ich es bei anderen Reitern beobachtet habe. Ich hoffe, dass ich bald so weit bin und das erste mal ausreiten darf. Der Sommer ist nicht mehr lang und kann es kaum noch erwarten.