Gewitter & Panik

Warum ich solche Angst vor Gewitter habe?

Schon als Kind hatte ich Angst wenn sich am Himmel schwarze Gewitterwolken formierten und Starkregen, Hagel, Blitz und Donner in Anmarsch waren.

Das heftigste Unwetter habe am 22.06.2011 erlebt. Es war ein sonniger, heißer, über 30 Grad warmer  Mittwochnachmittag als gegen 16 Uhr das Unwetter begann.

Viele waren schon auf dem Heimweg, denn am Donnerstag war Feiertag und freuten sich auf ein verlängertes Wochenende. Ich war noch im Büro und wollte gegen 17.00 Uhr Feierabend machen.

In kürzester Zeit bildeten sich dunkle und bedrohliche Wolkenformationen, die aussahen wie schwarze Zuckerwatte. Anfangs wehte noch ein leichter Wind der sich jedoch in kurzer Zeit in einen heftigen Sturm verwandelte.

Es blitzte und donnerte gewaltig, Tennisball große Hagelkörner schlugen auf die Erde. Durch den starken Wind, Hagel und Regen konnte man das Nachbarhaus nicht mehr erkennen. Plötzlich ein großer Knall und das Blechdach der gegenüberliegenden Fabrik landete auf unserem Parkplatz, der zu dieser Zeit leer stand, da ich mein Auto, zum Glück, Minuten vorher in die Produktionshalle gefahren habe. Die Bäume konnten dem Sturm nicht standhalten und fielen reihenweise um oder wurden entwurzelt. Innerhalb kurzer Zeit war der Parkplatz überflutet. Jetzt hörte man schon die Sirenen und mir war klar, das Gewitter hat schwere Schäden verursacht.  Nach ca. einer Stunde war der Spuk  vorbei und ich machte mich auf den Heimweg. In banger Sorge, ob Zuhause alles in Ordnung ist. Meine Mutter konnte ich nicht erreichen, da die Stromversorgung ausfiel und meine Mutter kein Mobil Telefon hatte.

Der Weg war mühsam, überall Feuerwehr, technischer Hilfsdienst und Menschen die mit den bloßen Händen versuchten die Straßen frei zu bekommen. Die landwirtschaftlichen Felder waren verwüstet, die Straße versperrt durch Äste und Bäume. Chaotische Verhältnisse auf den Straßen, Stau soweit das Auge reicht.

Durch Umwege und Schleichwege kam ich nach 2 Stunden endlich zu Hause an.

Die Holz- und Mauerfassade am Haus war durch den Hagel durchlöchert, Teile des Zaunes kaputt, 2 Fensterscheiben eingeschlagen, Bäume und Sträucher umgeknickt. Alle Blumen zerstört, die Keramik Übertöpfe  zerbrochen.

Aber alles Dinge die zu ersetzen oder zu reparieren sind.

Erst abends die Schreckensnachricht, dass im Nachbardorf ein Mann von einem Baum erschlagen wurde und verstarb. Ganz in der Nähe schlug der Blitz in einer Gaststätte ein. Nur durch die schnelle Hilfe der Feuerwehr konnte ein größerer Schaden vermieden werden.

In einem anderen Haus wurde das Dach abgedeckt und die Schäden waren so groß, dass das Haus abgerissen werden musste. Entlang des Simssee, überall umgeknickte Bäume, kaputte Hausfassaden, Dach und Turm der Kirche in Riedering waren schwer beschädigt. Die kleinen Erdbeer-Häuschen wurden vom Sturm umgeworfen und dadurch Menschen verletzt.

Ein Bild des Schreckens. Sowas in seinem engsten Umfeld mit eigenen Augen zu sehen trifft einen noch mal anders. Man kennt die Landschaft und die Menschen.

In den Nachrichten im Regional Sender hörte ich ständig die neuesten Entwicklungen.

Das Unwetter zog in einer Schneise der Verwüstung vom Mangfalltal bis zur Grenze nach Tirol, aber den Raum Riedering hatte es sehr schwer getroffen.

Nur 8 Tage später zog eine weitere Gewitterfront über uns, wieder mit Hagel und Sturm, mein Keller war geflutet und die Feuerwehr musste das Wasser abpumpen. Andere traf es weitaus schlimmer, denn dort stand das Wasser einen Meter  in der Wohnung, kleine Flüsse wurden zum reißenden Strom, wieder umgeknickte Bäume.

Was mühsam in einer Woche aufgeräumt wurde, war wieder zerstört. Die Feuerwehr und die Hilfsdienste waren im 24 Stunden Einsatz.

Zu der Zeit las ich die Nachrichten bereits im Internet, die Unwetterwarnungen zuvor habe ich vernommen –  aber nicht wahrgenommen.

Bis heute sind die Auswirkungen sichtbar. In den Wäldern erkennt man heute noch die Schneise die der Sturm damals genommen hat.

Heute ist meine wichtigste App – Wetteronline.de.

Schon beim Frühstück informiere ich mich, was für Wetter erwartet wird.  Im heißem Sommer, ob vor Gewitter gewarnt wird, Stürme oder sogar Tornados befürchtet werden,  ob im Winter heftiger Schneefall einsetzt oder starker Dauerregen erwartet wird. Tolle Features wie das WetterRadar zeigen Regen- und Schneefronten, aber auch Gewitterzellen Ortsgenau an. Die Unwetterwarnungen für 3 Tage sind gold wert wenn man ein Grillfest im Sommer oder einen Ausflug im Winter plant. Nicht zu vergessen der Wetterticker, hier wird über aktuelle und relevante Wetterthemen aus der ganzen Welt berichtet, zusätzlich gibt es hier auch immer interessante und hilfreiche Tipps rund ums Wetter. Erst kürzlich habe ich dort einen interessanten Bericht gelesen wie man sich bei Gewitter richtig verhalten soll. Vieles davon war mir bekannt, einiges davon jedoch nicht. Gerade wenn man sich viel draussen aufhält sind solche Tipps sehr wertvoll. Auch für Pollenallergiker gibt es eine Info, die den Pollenflug ausweist. Da ich mich viel mit den Unwettern und der Wetter Entwicklung in den letzten Jahren befasst habe, war die Rubrik Wetter Historie ebenfalls sehr interessant. Hier wurde meine persönliche Erfahrung auch bestätigt dass sich das Wetter schon immer extrem war, aber einfach nicht so viel wie heute darüber berichtet wurde. Gerade vorhin habe ich Bilder von heutigen Tornados gesehen. Vor 10 Jahren wäre das nicht möglich gewesen. Handys mit Fotofunktion und das Internet machen es möglich in Echtzeit die Bilder zu teilen. Was noch vor Jahren nur mit Worten erklärt werden musste, wird heute durch ein einziges Foto deutlich. 

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Ich  muss zugeben, dass ich bei Warnungen immer in Panik gerate, Angstzustände bekomme, ständig den Wetterradar und den Himmel beobachte, eine schwarze Wetterkerze anzünde und hoffe dass unsere Hagelflieger schlimmes verhindern können.

Wetteronline.de habe ich in der Premium Version abonniert und möchte darauf nicht mehr verzichten. Die Vorhersagen sind wirklich sehr präzise und bei gefährlicher Wetterlage wird schon Tage vorher berichtet. Wenn ich an die schrecklichen Unwetter im letzten Jahr zurück denke bei denen Orte in Bayern und Baden Württemberg innerhalb kürzester Zeit komplett überschwemmt wurden, weiß ich wie wichtig es ist sich über das Wetter zu informieren. Besonders große Angst habe ich seit 2 Jahren auch vor Tornados. Lange dachte ich diese gibt es nur anderswo, aber als 2015 ein Tornado Nahe Augsburg gewütet hat wurde ich eines Besseren belehrt. In diesem Jahr wurde in Deutschland vermehrt über Tornados berichtet und aus Interesse habe ich im Internet recherchiert und landete auf Seiten die Tornados in Deutschland schon seit Jahrzehnten dokumentieren und erforschen. Sehr interessant, aber auch extrem beängstigend. Lange dachte ich auch Tornados können nicht im bergigen Land wie bei uns entstehen. Als ich aber dort auch unser Unwetter von 2011 mit dem Hinweis  – Tornado Verdacht  – entdeckte war ich doch etwas schockiert. Heute weiss ich sehr viele Dinge über das Wetter die mir helfen auch ohne App einzuschätzen was bedrohlich ist und was sich harmloses am Himmel zusammen braut. Eine sehr interessante Materie vor der ich den größten Respekt habe.

Ich kann das Wetter nicht  beeinflussen, aber ich möchte vorbereitet sein. Mit Freunden diskutiere ich oft darüber, ob ich mich durch die Nutzung der App verrückt mache und noch panischer werde. Viele sind der Ansicht, dass ein Blick in den Himmel doch schon verrät wie das Wetter wird. Ich denke sie haben Recht, es ist sicher nicht hilfreich alle 5 Sekunden das Wetter Radar zu prüfen ob die Gewitterzelle sich nähert oder nicht – aber für mich ist es wichtig zu sehen ob und wann wir getroffen werden könnten. Besonders bei meiner Leidenschaft dem Reiten ist es auch eine Frage der Sicherheit. Heute wurde den ganzen Tag vor Gewittern in Deutschland gewarnt, im Radio und TV wurde nur vage berichtet, dass es den Süden Bayerns erst am späten Nachmittag oder Abend treffen würde. Meine Wetter App hat mir hier genauere Informationen geliefert und wir konnten im trockenen Zustand noch ruhigen Gewissens einen Spaziergang wagen. Es wird vermutlich noch Jahre dauern bis ich wieder ruhiger werde, was das Wetter – gerade was Unwetter Meldungen im Sommer betrifft. Und wer weiß, das nächste schwere Unwetter könnte uns schon in Kürze treffen, dann bin ich aber sicher nicht mehr so überrascht und unvorbereitet wie 2011. Das genaue Ausmaß eines Unwetters kann aber leider noch keine App der Welt vorhersagen.