Heute ist Kirchweih bei uns in Bayern

Kirchweih – was ist das?

Ja, wir Bayern lieben unsere Tradition und gerade im ländlichen Raum haben sich zum Glück viele Bräuche bis heute gehalten und werden nach wie vor zelebriert. So auch Kirchweih, das jedes Jahr am dritten Sonntag im Oktober gefeiert wird. Wir nennen es bei uns einfach „Kirta“.

Traditionell gibt es Ente oder Gans und Schmalzgebäck

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An diesem Tag wird dem Schutzpatron der örtlichen Kirche gedacht. Je nach Region gehört zu den Festlichkeiten neben dem Kirchweih-Tanz, auch die kaum noch bekannte Kirtahutschn.

Gans oder Ente zu Kirchweih

Ich liebe es! Kulinarisch gesehen, freue ich mich schon beim Beginn der Herbstzeit auf Kirchweih und das traditionelle Gans- oder Entenessen.

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Der Gänse- oder Entenbraten ist ein wahrer Klassiker zum Kirchweihfest. Traditionell kommt der Kirchweihbraten mit Blaukraut (Rotkraut), Kartoffel Knödeln (Klöße) und einer reichhaltigen Soße den Tisch. Das kulinarische Highlight zur Kirchweih wird bei uns auch mit diversen Füllungen veredelt, zum Beispiel bei uns sehr beliebt mit Apfel oder auch Maronen und Hackfleisch.

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Kirta-Nudeln

kirta-wow1.jpgKirta-Nudeln sind ein köstliches Schmalzgebäck das traditionell an Kirchweih zum Kaffee gereicht wird. Wissend, dass man zu Mittag bereits Ente oder Ganz verspeist hat sind die Kirta-Nudeln die Krönung für den Magen, denn deftiger und fetter geht es fast nicht. Aber an dem einen Tag im Jahr darf man ohne schlechtes Gewissen ordentlich zugreifen. Spätestens nach der Kirta-Nudel ist es auch Zeit für einen Kirchweih Schnaps.

Hochnuss – aber auch ganz schön deftig!

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Ich selbst habe ich mich noch nie an Kirta-Nudeln versucht, denn meine Mutter hat uns jahrelang mit ihren selbst gemachten verwöhnt. Später haben wir dann angefangen die Schmalznudeln bei unserem örtlichen Wirt zu kaufen – die sind herrlich.

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Der große Vorteil ist hierbei, dass nicht die ganze Wohnung nach Fett riecht und natürlich die Zeitersparnis, denn die Kirta-Nudeln machen sich nicht von selbst. Dennoch war ich neugierig und habe ein tolles Rezept im Internet gefunden das ihr hier nachlesen könnt.

Kirtahutschn

Die „Hutschn“ ist eine Schaukel, bestehend aus einem drei bis fünf Meter langen Holzbrett, das mittels zwei Ketten oder festen Seilen an einem Scheunenbalken befestigt wird.  12-15 Personen finden Platz auf der Hutschn und haben meist einen riesigen Spaß am geselligen Schaukeln. Heute muss man wirklich ansässig sein um zu wissen wo noch ein richtiges traditionelles Kirtahutschn organisiert wird. Auch zum Zuschauen ist es immer richtig lustig und vor allem gesellig. Denn ohne den Kirta-Schnaps wird meist erst gar nicht gestartet. Kinder natürlich ausgenommen. Ich wünsche mir, dass diese Tradition noch lange erhalten wird, denn für mich gehört sie fest verankert zu meiner Heimat. Und die schönen Kindheitserinnerungen daran möchten ich nicht missen.

Früher war der Kirchweih-Montag in Bayern ein halber Feiertag. Das heißt die Arbeit wurde ab Mittag niedergelegt und man hat sich zum Essen und Kirtahutsch’n getroffen. Wobei Früher, ist hier bestimmt schon über 20 Jahre her. In meiner Kindheit war Kirchweih aber ein sehr wichtiges Fest und wurde von allen ernst genommen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Kirchweih „Essen bis zum Umfallen“ war. Heute ist bei uns in Oberbayern davon nur noch die Tradition geblieben am Sonntag oder Montag zu Kirchweih Gans oder Ente zu essen.

Kirta-Ritt

Bei uns am Stall gibt es noch einen ganz speziellen Brauch. Am Samstag oder Sonntag zu Kirchweih wird ein Ausritt veranstaltet bei dem alle Stall- und Reitkollegen aus der Nähe besucht werden. Meist wird dort ein kurzer Halt gemacht, man tauscht sich aus und nicht selten gibt es süße Leckereien, ein Bier oder auch mal einen Schnaps. Traditionell schließen sich viele der Reiterfreunde aber auch der Gruppe an und so ist man schon mal den ganzen Tag unterwegs und hat am Ende eine große Truppe an Reitern mit ihren Pferden dabei. Ein herrlicher Brauch der sehr viel Spaß und Freude bereitet. Gerade bei diesem traumhaften Herbstwetter.

Zum Abschluss des heutigen Festessens gibt es jetzt noch, so wie es Tradition ist ein Schnäppschen und dann brauchen ich dringend einen Verdauungsspaziergang, denn die leckeren aber sehr deftigen Köstlichkeiten liegen mir jetzt etwas im Magen. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag!

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