Ich bin nicht perfekt!!

Wer ist der größte Kritiker!?

Nachdem das Jahr 2017 recht stressig und unruhig zu Ende ging, habe ich mir für das neue Jahr ein wenig mehr Ruhe und Gelassenheit gewünscht. Das Fazit es geht so weiter wie 2017 – leider auch trauriger.

Was ist auf der Strecke geblieben? Der Genuss – und wenn es pro Tag nur ein paar Minuten sind. Alles andere ist wichtiger: Termine, arbeiten, der Haushalt, das putzen – die eigenen Bedürfnisse werden in den Hintergrund gestellt. Ich bin permanent müde und  schlafe schlecht auf Grund meiner schmerzenden Kalkschulter, bin oft launisch oder zickig, weil ich das Gefühlt habe nicht alles zu schaffen. Ich ärgere mich über meine schmutzigen Fenster, aber wenn ich mich aufraffe diese zu putzen, fängt es unter Garantie an zu regnen oder meine Schulter schmerzt so sehr, das ich nicht in der Lage bin.

Dazu noch der traurige Zustand meiner Mutter, die schleichende Demenz am Anfang mit Einschränkungen des Kurzzeitgedächtnis, der Verlust langjähriger Interessen und Hobbys und dann von einem Tag auf den anderen, der Verlust aller Fähigkeiten, dem Gedächtnisschwund, dem Langzeitgedächtnis und dem Verlust der Sprache. Nach wochenlanger Bettlägerigkeit dann ihr doch rascher Tod. Die Trauer sitzt heute noch sehr tief. Wenn man so ein enges und inniges Verhältnis zu seiner Mutter hatte wie ich fällt es nicht leicht loszulassen, selbst wenn mir bewusst ist, dass es für sie eine Erlösung gewesen ist.

Wen wir gestresst sind, schieben wir das gerne alles mögliche, wie zu viel Arbeit, nervige Kunden oder den Verkehr. Doch diese Punkte kann man nicht lenken, es ist einfach so. Kein Mensch oder keine Situation kann dich stressen, wenn man ihm nicht die Gelegenheit dazu gibt. Ich arbeite schon mein Leben lang daran, alles gelassener zu sehen und mich durch äußere Faktoren stressen zu lassen, der meinen Blutdruck gefährlich ansteigen lässt. Manchmal gelingt es mir, manchmal aber nicht.  Ein wichtiger Punkt ist, zu erkennen das nicht alles perfekt sein muss. Ein Auto muss nicht immer penibel sauber sein, die Küche auch nicht, die Spinnenweben im Keller stören nur mich und was meine Haare betrifft, die machen eh was sie wollen.

Perfektionismus kann zur Krankheit werden. Ich setzte oft zu hohe Erwartungen an mich und meine Arbeit, sodass mit manchmal die Puste ausgeht und es lange dauert bis die Akkus wieder gefüllt sind. Auch wenn ich mich darüber lustig mache, dass Männer nicht zwei Dinge gleichzeitig tun können – ich kann es nämlich auch nicht.

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rosiiFür mich gibt es nur wenige Orte, wo ich gänzlich abschalten kann. Einer davon ist im Stall bei den Pferden. Ein Pferd verlangt volle Aufmerksamkeit, gerade für mich als Neuling ist es wichtig einen klaren Kopf zu behalten. Mein Reitunfall hat mir gezeigt wie schnell etwas passieren kann. Auch Reitstunden helfen auszuspannen, auch wenn sie körperlich sehr anstrengend sind, vergesse ich dabei völlig das Zeitgefühl, die Anspannung und den Stress des Tages Man solle sich viel öfter belohnen, mit Kleinigkeiten – einem leckeren Eis, einen Spaziergang am See, einem guten Buch. Nach einem Tag mit einem arbeitsreichen Tag mit einem vollem Terminkalender, gib dir nicht noch den letzten Rest mit weiteren Pflichten im Haushalt.

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Man sollte seinen Akku wieder aufladen, das Handy abschalten Termine absagen, Instagram ignorieren, den Putzlappen im Schubladen lassen und das schmutzige Geschirr einfach stehen lassen. Morgen ist auch noch ein Tag

Niemand wird sich den Mund zerreissen wenn nicht alles perfekt ist – mein schlimmster Kritiker sitzt in meinem Kopf.