Eine Leidenschaft!
Ganz gleich wann ich das Haus verlasse, das Handy ist immer dabei. Nicht nur damit ich erreichbar bin, meine E-mails checken kann, sondern um spontan und schnell von allem Bilder zu erstellen, was mir so vor die Linse kommt – ganz gleich wo ist bin.
Zuhause im Garten oder im Haus habe ich immer die Möglichkeit, die Bilder gleich zu sichten und gegebenenfalls nochmals zu probieren und zu verbessern. Auf meiner Terrasse kann ich jederzeit auf dem Hosenboden oder liegend das Motiv aufnehmen. Dabei kann mich niemand beobachten, was mit ganz ehrlich etwas peinlich wäre. Anfangs machte ich oft den Fehler, die Bilder in der prallen Mittagssonne zu fotografieren, heute verschiebe es auf Morgens oder den späten Nachmittag, um mit Licht und Schatten zu spielen. Schwieriger wird es wenn ich im Winter im Haus, denn dann fehlt das passende Licht, auch wenn ich die Motive mit einer Lampe anstrahle.
Meine Bilder werden zu 99,9% mit meinem Iphone 8 aufgenommen. Grund dafür ist, dass ich mit meiner Kamera, einfach zu wenig Erfahrung habe und sie mir zu technisch und umständlich ist. Das Handy ist immer griffbereit, jedoch aufgrund seiner Vielfältigkeit doch sehr stark eingeschränkt, Es fehlt ein festes Objektiv und wenig Einstellungsmöglichkeiten machen es oft schwierig, tolle Bilder zu erstellen, was ich gerade im Juli beim Blutmond Abend festgestellt habe. Ein runder Klecks am schwarzen Himmel. Aber auch beim Sonnen Untergang ist die Wirkung meist sehr dürftig.
Grosse Probleme machen mir unsere Tiere. Hundefotos sind toll, entweder wirken sie drollig oder niedlich. Liegt Lillii süss auf ihrem Platz und ich denke, das könnte ein schönes Bild werden, scheitert es daran, dass sie entweder das Weite sucht oder auf dem Bild sieht man nur ein schwarzes Wollknäuel. Beim Spaziergang lenken zu viele Umgebungsdetails vom eigentlichen Motiv ab und lege ich mich zuhause auf den Boden, heisst es für Lillii jetzt wird gespielt und ein vernünftiges Bild ist fast unmöglich.
Pferde zu fotografieren ist fast noch schwieriger. Entweder scheitert es am Hintergrund, den ein Traktor ist mit Sicherheit unterwegs, das Licht ist nicht passend oder man verpasst den richtigen Moment, sowie es mit gestern passierte. Das Licht war optimal, die Situation perfekt. Una und ihre Freundin standen auf der Koppel und kraulten sich süss an der Mähne. Leider zu kurz, denn bis ich bereit war abzudrücken, war das Schauspiel schon wieder vorbei. Meine Tochter behauptet immer, unsere Tiere sich nicht fotogen, was ich nicht glaube, denn nur der richtige Zeitpunkt ist wichtig. Instagram ist voll mit schönen Tierfotos, gespitzte Öhrchen, edle Pferde Köpfe und süsse Hunde. Nur diese Bilder hinzukriegen das habe ich noch nicht geschafft, denn entweder schaut Una in die falsche Richtung, zappelt durch die Gegend oder der Körper sieht ziemlich unharmonisch aus und schlimmstenfalls sieht sie aus wie ein Esel. Kann aber auch sein, dass sich auch Tiere vor der Kamera sehr unwohl fühlen, sowie ich.
Mit meinen Blumenbildern bin ich im Grossen und Ganzen sehr zufrieden – aber die halten auch still, zappeln nicht und sind sehr geduldig. Gerade jetzt im Herbst, am späten Nachmittag ist das Licht weich, eine wunderschöne Zeit Blumen im Garten zu fotografieren und in Szene zu setzen. Dafür lege ich mich schon mal auf den Boden, um die Blume perfekt mit Hintergrund, wenn möglich mit blauem Himmel zu fotografieren. Wenn dann noch eine Biene oder eine Hummel auf der Blume sitz, ist es geradezu optimal.
Mit meinen Küchenbildern kann ich zwar mit den Hochglanz Bildern aus den Kochbüchern nicht mithalten, aber ich habe gelernt, das die Vorbereitung das A und O ist. Natürlich ist mir ein Essen auch schon mal angebrannt, dann wird der Blog Artikel um eine Woche verschoben. Gegessen wird es trotzdem!! Der Tisch wird schon vorher gedeckt, den das Auge isst nicht nur beim Gericht selbst mit, sondern auch bei der Umgebung. Im Restaurant zu fotografieren liegt mir nicht, da gibt es zu viele Zuschauer und das ist mir immer noch zu peinlich. Was soll sich der Gast am Nebentisch denken, wenn ich einen Teller von links nach rechts und von oben nach unten fotografiere.
Ich muss noch viel lernen, was das fotografieren betrifft. Vielleicht lege ich mir noch eine Kamera zu, die mir das Denken abnimmt und ich mich nur noch auf das Motiv konzentrieren muss. Aber ein vernünftiges Bild vom nächsten Blutmond werde ich wohl nicht mehr erleben 🙂